Königsschießen in Betzingen
Nach einer einjährigen, coronabedingten Pause kann ab diesem Samstag bei der Betzinger Gilde wieder um die begehrte Königsehre gekämpft werden.
Bereits bei der Wiedergründung im Jahr 1956 war für die damals Verantwortlichen klar, dass es einen vereinsinternen Wettkampf geben soll, bei dem ein Schützenkönig ausgeschossen werden soll. Doch durch die notwendigen Renovierungsarbeiten konnte dieser Wettkampf erst im Jahre 1957 zum ersten Mal stattfinden. In der Disziplin Kleinkaliber-Dreistellungskampf, bei dem jeweils zehn Schuss in den Anschlagsarten liegend, stehend, knieend absolviert werden müssen und die somit als eine besondere Herausforderung galt, sollte der König des Vereins ermittelt werden. Erich Ruckwied war dann der erste der Betzinger Gilde, der sich den Titel Schützenkönig erkämpfte und seinen Namen in die dafür angefertigte Königskette eingravieren lassen durfte. In den folgenden Jahren wechselte er sich mit Georg Kuttler jun. ab, bevor im Jahre 1964 Martin Früh, unser letztes noch lebendes Gründungsmitglied, die Königsehre bis ins Jahr 1971 für sich beanspruchte. Die nächsten drei Jahre war es Karl Welsch, der sich in dieser Disziplin behauptete. Von 1975 bis 1985 dominierte Alfred Michel bei diesem Wettkampf und wurde nur einmal im Jahre 1981 von Viktor Lindner übertroffen. Mit 16 Jahren und somit der bis dahin jüngste Schützenkönig war im Jahr 1986 Heiko Ulmer, der sich die Kette auch im darauffolgenden Jahr noch einmal umhängen lassen konnte. Dann wurde bei den Verantwortlichen überlegt, ob diese Art, den Schützenkönig des Vereins zu ermitteln, noch zeitgemäß ist, den eigentlich sollte ja jedes Mitglied die Möglichkeit haben, König bzw. Königin zu werden. Mit drei Schuss stehend aufgelegt auf 100 m hatte man dann tatsächlich ein Modus gefunden, bei dem alle Mitglieder teilnehmen können und die Chance haben, ihren Namen auf die Königskette eingraviert zu bekommen. Um den Wettkampf noch etwas spannender zu gestalten, dürfen, nach den drei Probeschüssen, die Wertungsschüssen vom Schützen nicht mehr angeschaut werden. Erst bei der Siegerehrung, die im Rahmen des Kameradschaftsabends durchgeführt wird, soll die Platzierung bekannt gegeben werden. Am Ende der Siegerehrung bleiben dann der beste und der schlechteste Schütze übrig. Der Schlechteste bekommt dann die extra dafür angefertigte rote Laterne und der Beste wird als neuer Schützenkönig gekürt, darf sich die Kette, die nun schon zum zweiten Mal erweitert werden musste, für ein Jahr umhängen lassen. Und das wird an diesem Abend natürlich auch gebührend gefeiert. Dass man mit diesem Austragungsmodus in die richtige Richtung ging zeigt, dass es in diesen 33 Jahren nur vier Mitglieder geschafft haben, die Königsehre zweimal zu erkämpfen. Und mit Kerstin Winter im Jahr 1997 und Marina Hessner im Jahr 2017 gab es auch schon zwei Königinnen bei den Betzinger Schützen. Ob König oder Königin, das soll nun in diesem Jahr wieder ausgeschossen werden. Von Samstag, 30. Oktober, bis zum Sonntag, 21. November 2021, sind alle Mitglieder aufgerufen, sich jeweils am Samstagnachmittag oder am Sonntagvormittag beim verantwortlichen Schießleiter zu melden, um an diesem Wettkampf teilzunehmen. Um die Chancengleichheit zwischen den aktiven und den nichtaktiven Mitgliedern zu wahren, wird grundsätzlich mit einem Vereinsgewehr geschossen. Die Verantwortlichen freuen sich auf eine rege Teilnahme beim Schießen, aber natürlich auch bei der Siegerehrung am Samstag, 27.11.2021, im Schützenhaus, um dem neuen König bzw. der neuen Königin die gebührende Ehre zu erweisen.