Thorsten Tront, Paul Singer, Fred Mack, Rainer Haap, ( davor ) Tino Tront, Patrick Hessner, Holger Mangold, ( davor ) Nick Mangold, Finn Mangold, Matthias Singer und Klaus-Michael Tront.

Ausflug Montagskicker 2019

Zu einem Wochenende auf der Hütte „Waldrast“ am Golm hatte Thorsten Tront, der derzeitige Organisator der Montagskicker, aufgerufen. 7 Aktive und 4 Nachwuchskicker sind diesem Aufruf gefolgt und haben sich am letzten Freitag auf den Weg ins österreichische Montafon gemacht, um einmal wieder auf der Hütte der Betzinger Skizunft ein Wochenende zu verbringen.

Beim obligatorischen Begrüßungstrunk auf der Terrasse vor der Hütte, konnten wir bei zwar kühlem, aber trockenem Wetter, das beeindruckende Bergpanorama auf uns wirken lassen.  Nach der Zimmerzuweisung und der Kojenbelegung kümmerten sich die einen mit dem Einheizen um eine warme Stube und die anderen legten in der Küche los. Maultaschen in der Brühe und ein gemischter Salat standen für diesen Abend auf dem Speiseplan. Nachdem alle gesättigt waren und einem zufriedenen „war des guat“, saßen wir noch in gemütlicher Runde zusammen und die eine oder andere Anekdote über frühere Ausflüge wurde zum Besten gegeben. Aber auch die Planung für den folgenden Tag war ein Thema. Die Wettervorhersage gab uns leider wenig Hoffnung auf eine Wandertour.

Doch das Wetter meinte es gut mit uns. Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen erwarteten uns am nächsten Morgen. So wurde der von den Frühaufstehern bereits gedeckte Tisch kurzfristig auf die Terrasse verlegt. Nach einem ausgiebigen Frühstück konnten dann auch die Wanderstiefel geschnürt werden. Ziel sollte die auf 1520 m liegende Matschwitz-Hütte an der Mittelstation der Golmer-Seilbahn sein.
Runde 300 Höhenmeter waren somit zu überwinden. Die Wegführung war zunächst klar, unter der Seilbahn durch, dem Weg entlang und irgendwann einmal links! Leider wurde dieses „irgendwann einmal“ verpasst und wir mussten uns auf einem Trampelpfad nach oben kämpfen. Eine Herausforderung für alle, aber auch unser jüngster Teilnehmer, Nachwuchskicker Tino, bewältigte diese Aufgabe mit Bravour. Und auf den letzten Metern bis zur Matschwitz-Hütte, konnte sogar noch eine kleine Schneeballschlacht eingelegt werden. Zur Belohnung gab es dort dann ein zünftiges Vesper und ein kühles Getränk. Den Hinweis auf das etwas fettige Essen hatte die Bedienung nicht ganz verstanden und musste über diese Art der Bestellung für ein Verdauungstrunk erst einmal aufgeklärt werden.

Nach dem ausgiebigen Mittagessen teilte sich die Gruppe. Einige wollten noch etwas weiter nach oben, die anderen bevorzugten den sofortigen Abstieg.

 

Dieser ging durch den dort installierten Waldrutschen-Park, auch sehr schnell. An der Hütte angekommen, wurde gleich mit dem Aufbau der mitgebrachten TV-Technik begonnen. Wollte man sich doch das DFB-Pokalendspiel zwischen dem FC Bayern und dem RB Leipzig, nicht entgehen lassen. Aber auch ein Kaffee und der mitgebrachte Hefekranz fanden nach dieser tollen Wanderung ihre Abnehmer.

Das Abendessen im Freien einzunehmen, sollte leider nicht klappen. Es hatte zu regnen begonnen und die Temperatur ging etwas zurück. Aber wenigstens das Gulasch konnte im Topf über dem offenen Feuer fertiggegart werden. Dazu gab es selbstgedrückte Spätzle und gemischten Salat. Das Ganze ließ man es sich dann ein wenig später in der wieder gut beheizten Stube schmecken. Danach alles schnell abgeräumt und gespült und Dank der modernen Technik konnte wir uns anschauen, wie die Profi-Kicker mit dem Ball umgehen können, oder auch nicht! Anschließend ließ man den Abend bei intensiver Diskussion über den Spielverlauf ausklingen.

Ein Frühstück am Sonntagmorgen auf der Terrasse war uns leider nicht vergönnt, aber ausgiebig war es wieder allemal und so fiel es allen schwer dem Aufruf zum gemeinsamen Aufräumen und dem Hüttenputz zu folgen. Zur Belohnung gab es zum Abschluss noch eine letzte Attraktion. Auf dem 2,6 km langen Alpine Coaster, einer Bobbahn, die von der Seilbahnstation am Stausee ins Tal führt, konnten sich Alt und Jung dem Geschwindigkeitsrausch hingeben. Etwas gemächlicher machten wir uns dann wieder auf den Heimweg zurück ins Schwabenland.

Dank an die Organisatoren Thorsten Tront und Patrick Hessner für diesen, wieder einmal, gelungenen Ausflug der Montagskicker, verbunden mit dem Wunsch auch zukünftig noch viele gemeinsame, generationenübergreifende Ausflüge zu planen.

Ausflug am Golm

Entstehung und Geschichte der Montagskicker

Zusammengefunden haben sich fussballbegeisterte Schützen zum ersten Mal Anfang der 60er Jahre, um sich für das vom TSV Betzingen ausgeschriebene Kleinfeld-Fußballturnier der Betzinger Vereine vorzubereiten.

Montags abends gab es die Möglichkeit auf dem Platz 2 des TSV Betzingen ein wenig zu trainieren, da an diesem Tag kein offizielles Fußballtraining des TSV stattgefunden hat. Bereits im Jahr 1961 wurde der Trainingsfleiß der Schützengilde mit dem Sieg bei diesem Wettbewerb belohnt und das Kicker-Team konnte den begehrten Pokal entgegennehmen. Einen weiteren Pokalsieg gab es zwar seitdem nicht mehr, aber das allmontagliche Treffen wurde beibehalten. Ob alt oder jung, alle die, die sich neben dem Schiesssport auch gerne einmal sportlich betätigen, bzw. austoben wollten, waren willkommen. Da einige Schützen parallel auch bei der Betzinger Feuerwehr aktiv waren, fanden im Laufe der Jahre auch ein paar Mitglieder aus diesem Kreis den Weg zu den Kickern der Betzinger Schützen und so konnte die Teilnehmerzahl immer wieder erweitert werden.

Als Ende der 70er Jahre die Sportanlage „Im Gries“ hinter der Friedrich-Hoffmann-Schule angelegt wurde, wechselte man vom Sportplatz „Haldenäcker“ auf den Platz „Im Gries“. Der Montag aber wurde beibehalten und das gab dann den Ausschlag für die Namensgebung, die noch heute besteht und sich in Betzingen bestens etabliert hat.

Durch weitere Parallel-Mitgliedschaften aus Betzinger Vereinen, ist die Gruppe immer größer geworden und so kamen auch fussballbegeisterte Skifahrer aus der Betzinger Skizunft hinzu, aber auch Freunde und Bekannte fanden den Weg auf den Platz „Im Gries“, von denen der eine oder andere dann auch als neues Mitglied für die Schützengilde gewonnen werden konnte.

Durch die Verbindung mit der Skizunft, ergab sich im Jahre ??? noch einen weiteren Vorteil.  Für die alljährlich stattfindenden Skiausfahrten, sollte es die Möglichkeit geben, sich durch eine spezielle Ski-Gymnastik darauf vorzubereiten. Diese Vorbereitung fand in der Betzinger Emil-Roth-Sporthalle am Montagabend statt. Die offizielle Belegung von 19:00 bis 22:00 Uhr war den Verantwortlichen aber zu lang und so einigten man sich auf eine zeitliche Teilung der Halle. Von 20:15  bis 22:00 Uhr gab es für die Montagskicker die Möglichkeit sich nun auch im Winter fussballtechnisch zu betätigen.

Aber wie überall gab es auch Zeiten, in denen die Fußballbegeisterung bei der Gilde, der Feuerwehr und der Skizunft nicht so groß war und die Anzahl der Spieler wurde etwas rückläufig.

Hier wagte man einen Schritt, bei dem einige zunächst etwas skeptisch waren. Die Gruppe „ Hilfe zur Selbsthilfe“ aus der Jettenburgerstrasse traf sich mit ihrem Leiter Lutz Müller ebenfalls montags hinter der Sporthalle, um im Rahmen ihres Therapieprogrammes ein wenig Sport zu betreiben. Mit der Entscheidung, mit straffälligen Jugendliche, die versuchen sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern, Fussball zu spielen, setzten die Montagskicker jetzt nicht nur ein sportliches, sondern auch ein soziales Zeichen in Betzingen. Dies wurde dann im Jahre 2011, beim 10 jährigen Jubiläum dieser Zusammenführung, auch gebührend gefeiert und in der Presse hervorgehoben.

In den nun über 50 Jahren Montagskicker, wurde aber nicht nur Fußball gespielt. Verschiedene Aktivitäten wie Ausflüge, Wanderungen, Radtouren, der Besuch eines Fußballspiels in München, ein verlängertes Wochenende in Hamburg und Freundschaftsspiele wurden immer wieder von dem jeweiligen Manager organisiert und vertieften damit den Zusammenhalt in der Gruppe. Doch auch die Unterstützung bei Veranstaltungen von Betzinger Vereinen, wie zum Beispiel dem Open Air Konzert der Sängerschaft in den Jahren 2001 bis 2003, oder beim Dorffest setzen positive Akzente.

Das alles macht diese sportliche „Nebenbeschäftigung“ der Betzinger Gilde, bei der bereits die 4. Generation von Fußballbegeisterten aktiv ist, zu einer nicht mehr wegzudenkenden Vereinsaktivität, bei der alle, die sich schon, oder noch, fit genug fühlen, dabei sein können. Denn das Motto am Montagabend lautet seit jeher:

Wir spielen zum Spaß und alle müssen morgen wieder Arbeiten, bzw. zur Schule gehen!