Der Zimmerstutzen ist eine Traditionswaffe, mit der bereits im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zur Unterhaltung und auch schon sportlich geschossen wurde. Mit dem Zimmerstutzen werden noch heute Wettkämpfe ausgetragen bis hinauf zur Deutschen Meisterschaft. Geschossen wird heute im stehenden Anschlag auf eine Entfernung von 15 m. In Deutschland sind die Regeln zum Schießen mit dem Zimmerstutzen in der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes festgehalten.

Der Zimmerstutzen ist zum Schießen auch in geschlossenen Räumen bestimmt. Während der kalten Jahreszeit zog sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts der begüterte Schütze (der sich ein großkalibriges Sportgewehr, einen so genannten Feuerstutzen, leisten konnte) in den geheizten Ballsaal seines Schützenhauses zurück, um mit dem Zimmerstutzen für die nächste Wettkampfsaison zu trainieren. Wer sich keinen Feuerstutzen leisten konnte und daher vom Verein des begüterten Schützen als Mitglied erst gar nicht aufgenommen wurde, war Mitglied eines Schützenvereins, der (wenn überhaupt) nur über eine Anlage für das Schießen mit dem Zimmerstutzen verfügte. Gab es auch diese Schießanlage nicht, schoss man in einer Gaststätte im Nebenzimmer oder auf der Kegelbahn. Noch heute gibt es Schützenvereine, die sich „Zimmerschützengesellschaft“ o. ä. nennen, auch wenn sie inzwischen eine moderne Schießanlage haben.
(Quelle)

Zimmerstutzen 15m

  • Zielentfetnung: mit dem Zimmerstutzen (Einzellader) wird auf eine Distanz von 15m geschossen
  • Anschlag:
    Stehend freihändig für Schützen unter 56 Jahren
    Auflageschießen stehend für Seniorinnen und Senioren A und B ab 56 Jahren, dabei darf
    - kein Körperteil die Auflage berühren
    - das Gewehr nur aufgelegt, aber nicht seitlich an der Auflage angelehnt werden
    Auflageschießen sitzend für Seniorinnen und Senioren C ab 72 Jahren
  • Programm: nur nationale Wettkämpfe (siehe Regel 1.30 der Sportordnung (SpO)
  • Waffe: Der Zimmerstutzen hat ein maximales Kaliber von 4,65mm, ein Höchstgewicht von 7,5 kg und eine maximale mündungsenergie von 30 Joule
  • Munition: Handelsübliche Randfeuerpatronen mit Bleigeschossen mit einem Kaliber von 4,65mm. Die Zimmerstutzen-Rundkugeln und -Randfeuerpatronen erlauben ein Schießen in kleinen Räumen, das Zündhütchen dient als Treibladung für das Geschoss und somit benötigt die Patrone kein Schießpulver.
  • Scheiben: Der Durchmesser der "10" beträgt 4,5 mm, der Abstand zwischen den Ringen jeweils 4,5 mm
  • Mindestalter: Jugendliche ab 16 Jahren dürfen an Training und Wettbewerben teilnehmen
  • Erwerb und Besitz: Zimmerstutzen bis zu einer Mündungsenergie von 30 Joule können von Personen ab 18 Jahren erworben werden. Dabei ist die gelbe WBK erforderlich, es findet eine Prüfung auf Zuverlässigkeit, körperliche Eignung und Bedürfnis statt
  • Hersteller:
    - Schmid und Stiegele, Die Waffe hat ein kurzes eingebautes "Läufchen" im vorderen Teil des Mutterlaufs.
    - Anschütz, Die Waffe hat ein kurzes eingebautes "Läufchen" im hinteren Teil des Mutterlaufs

 

Auf der alten Anlage im Untergeschoss stehen 2 Stände zur Verfügung.