Segeltörn 2020
Vom 17. bis 21- August 2020
Einen spontanen Segeltörn über 5 Tage hatte Organisator Klaus-Michael Tront mit Skipper Martin Duba ausgehandelt. Vom 17. bis zum 21. August sollte es mit dem Dreimastgaffelschoner Regina Maris durch die Ostsee gehen. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Krise war die Teilnehmerzahl auf max. 20 Personen begrenzt. 9 davon kamen aus der Reutlinger/ Tübinger Gegend und reiste deshalb mit der Bundesbahn an, eine weitere Teilnehmerin stieg in Stuttgart zu. Ihr konnte dann auch gleich zum Geburtstag gratuliert werden. Über Nacht ging es dann weiter bis nach Hamburg, wo wir sogar 9 min. vor der offiziellen Ankunftszeit eingetroffen sind. Das wurde dann auch durch den DB-Sprecher extra betont. Dadurch konnte der Zug nach Kiel problemlos erreicht werden und so traf man zwar müde, aber pünktlich in Kiel ein.
Da es noch genug Zeit bis zum Bordtermin war, genehmigten wir uns noch ein Frühstück in einem Bahnhof-Cafe. Dort stieß dann auch eine weitere Teilnehmerin aus Bad Segeberg dazu. Gesättigt und durch den Kaffee wieder etwas wacher ging es dann weiter mit dem Bus bis zum Institut für Weltwirtschaft und von dort noch ein paar Meter zu Fuß zur Blücherbrücke, an der uns die Regina Maris samt Besatzung bereits erwartete. Ein herzliches Hallo von Skipper Martin, seiner Frau Uschi, dem Matrosen Mathieu und Bordhund Bello mit den schon mal Dabeigewesenen und den neuen Teilnehmern. Nach einem kleinen Rundgang über das Schiff wurden die Kammern belegt und kurz darauf auch die Verpflegung angeliefert. Ein „Allemannsmanöver“ wie es bei der Seefahrt heißt, stand nun an, denn alles musste zunächst kontrolliert und dann entsprechend an Bord seefest verstaut werden. Die restlichen Teilnehmer, die mit dem Auto aus Aschaffenburg angereist sind, hatten nicht so viel Glück bei der Anreise und so erklang der Ruf von Skipper Martin „Alle Leinen los und ein!“ erst kurz nach 12:00 Uhr.
Um auch den vorbeifahrenden Schiffen zu zeigen, welche Crew hier an Bord ist, wurden gleich die Fahnen, der Schützengilde und der Tübinger NeckarSegler unter der Fahne der Chartergesellschaft TSC gesetzt.
Kurz danach die Einweisung, die heute durch Teilnehmer Markus durchgeführt wurde und dann gingen auch gleich die Segel hoch.
Er war schon bei einigen Törns dabei und konnte so den Neuen erklären, wie das mit dem Segel setzen so funktioniert. Mit den drei Großsegeln, Schoner, Groß und Besan, der Fock und dem Innen- und Außenklüver gingen dann auch fast alle verfügbaren Segel nach oben. Hier merkte man dann doch die coronabedingte, kleinere Crew und es dauerte eine gewisse Zeit, bis alle Segel gesetzt waren. Die Mühe wurde dann aber mit dem Ausschalten des Motors und der darauffolgenden Ruhe belohnt. Mit 7,5 Knoten ging es durch die Kieler Förde hinaus in die westliche Ostsee.
Richtung Sonderborg, so der Plan, der sich wie immer nach dem Wind und der Laune des Skippers richtet. Aber der Kurs wurde um 16:30 Uhr geändert und es sollte die Geltinger Bucht in der Flensburger Förde angelaufen werden. Doch bereits 45 min später drehte der Wind und der Kurs ging wieder Richtung Sonderborg. Von diesem hin und her, ließ sich die für heute eingeteilte Backschaftercrew Karin, Krissi, Anett und Bernd aber nicht beeindrucken und bereitete in der Kombüse das für heute geplante Abendessen vor. Ein schwäbisches Nationalgericht, dass traditionell bei jedem Törn eingeplant wird, stand auf dem Speiseplan. Linsen, Spätzle und Saiten, wobei die Spätzle selbstverständlich mit dem Spätzlesschwob handgedrückt werden. Das heutige Ziel, die dänische Stadt Sonderborg kam in Sicht und so ließ der Ruf vom Skipper: „Segel einholen!“ nicht lange auf sich warten.
Hier konnten sich die Erfahrenen beim Einpacken der Segel auch gleich einbringen, denn das ist bei der Fock und den Klüversegeln nicht ganz so einfach. Hinaus ins Klüvernetz oder auf dem Fockbaum, der gerne ein wenig hin und her wackelt, erfordert schon ein wenig Mut, aber auch Geschick mit dem Umgang von Leinen und dem Einpacken der Segel.
Doch auch die Neuen wurden hier gleich eingewiesen und waren mit Begeisterung dabei.
Denn das Aufschießen der Leinen ist wichtig, um für den Skipper, aber auch für Außenstehende einen aufgeräumten Anblick zu schaffen.
Durch die speziell für Großsegler erarbeitete Hygienevorschrift begann die für heute eingeteilte Reinschiff-Gruppe mit dem Abend-Reinschiff. Kurze Pause für beide Gruppen, um das „Auf und Zu“ der Klappbrücke in der Hafeneinfahrt von Sonderborg zu bestaunen.
Nach der Brückendurchfahrt dann gleich festmachen an der Pier und Dank den Erfahrenen unter den Teilnehmern, konnte Skipper Martin das obligatorische Anlegebier gleich kurz danach in Empfang nehmen. Dann ertönte auch schon der Ruf aus der Kombüse, dass das Abendessen fertig ist. Alle ließen es sich schmecken und es gab großes Lob für dieses schwäbische Menü!
Da es beim Ablegen in Kiel etwas schnell gehen musste, wurde die Einweisung über das Verhalten an Bord, zum Essen und Trinken und den speziellen Reinschiff-Aktionen jetzt nachgeholt. Danach war Landgang angesagt, die Stadt und den Hafen zu erkunden und dabei Ausschau nach einem Bäcker halten, um die für das Frühstück benötigten Brötchen zu bestellen. Aber auch ein gemütliches Beisammensein an Oberdeck konnte man bei angenehmen Temperaturen genießen. Ein langer Abend wurde es nicht, hatten wir doch durch die Übernacht-Anreise, ein wenig Schlaf nachzuholen und so suchte man bei Zeit die Kojen auf. Frühstück ab 8:00 Uhr, so die Planung. Also musste die eingeteilte Gruppe schon etwas früher mit der Vorbereitung beginnen. Das funktionierte aber sehr gut und auch die bestellten Brötchen waren bereits abgeholt und so konnte man es sich an einem gut sortierten Frühstücksbuffet schmecken lassen. Um 10:15 Uhr hieß es dann wieder „Alle Leinen los und ein!“ Richtung Als Fjord, so der Plan von Skipper Martin. Aber da der Wind noch nicht so richtig wach war, liefen wir zunächst unter Motor. Doch kurze Zeit später war auch dieser aufgewacht und die Segel konnten gesetzt werden. Jetzt ging es mit dem Segel ziehen schon ein wenig schneller und besser, denn auch die Neuen wussten, wo sie mit anpacken mussten.
Alles geschafft, bei gutem Wind geht es weiter in Richtung Norden, zunächst in den Als Fjord und dann hinaus in die westliche Ostsee. Da kommt aber eine dunkle Wolke hinter uns her, bringt die Regen, so die Frage der Teilnehmer. Die holt uns nicht ein, meinte Skipper Martin. Doch hier machte der zunächst nachlassende Wind einen Strich durch die Planung. Erst langsam und dann immer schneller kommt die Regenfront näher und heftige Böen zwingen uns die Segel so schnell wie möglich einzuholen.
Da die Böen auch starken Regen mitbringen sind alle binnen kurzer Zeit „Seuchnass“, wie man es im Schwäbischen treffend bezeichnet. Doch bei den angenehmen Temperaturen können alle darüber lachen und nach kurzer Motorfahrt gehen die Segel wieder hoch. Jetzt ist wieder relaxen angesagt, was von vielen dazu genutzt wird sich trocken zu legen und eine Tasse Kaffee oder Tee zu genießen. Die Insel Lyö wird unser heutiges Ziel sein.
Ein kleines Eiland, zwischen den größeren Inseln Fyn und Als, südlich des Kleinen Belt. Der Hafen liegt im Norden der Insel und unser Anlegeplatz dann direkt neben dem Fähranleger. Leinen fest, Landanschluss gelegt, Generator aus, so der übliche Ablauf beim Anlegen in einem Hafen.
Doch hier gab es mit dem Strom leichte Probleme. Woran das wohl liegt?? Immer wieder fallen die Sicherung beim Landanschluss. Nach kurzer Zeit war der Fehler gefunden, die Kombüse ist schuld. Der für das heutige Abendessen notwendige Backofen, benötigt zu viel Strom. Also wird von Matrose Mathieu kurzerhand der Generator angeworfen und die Kombüsen-Crew kann mit der Zubereitung der Lasagne, die heute mit Hackfleischsoße und einer vegetarischen Variante geplant ist, fortfahren.
Ein Teil der Crew nützt den nahen Steg für eine kleine Erfrischung mit einem Bad in der Ostsee, um sich dann mit großem Hunger an Oberdeck das Abendessen schmecken zu lassen. Danach gibt es ein Kompliment von allen an das Backschafter-Quartett Sarah, Orianna, Gulmira und Maren und als Nachtisch eine Mirabelle oder eine Palmisch-Birne in flüssiger Form.
Der Abend wird an Oberdeck, auf der Pier oder mit einem kleinen Rundgang über die Insel verbracht. ( Bild 32 ) Bevor die Backschafter-Crew mit der Vorbereitung des Frühstücks beginnt, sind schon ein paar Frühschwimmer unterwegs zu einem erfrischenden Morgenbad. ( Bild 33 )
Die bestellten Brötchen müssen hier nicht durch einen langen Spaziergang geholt werden, sondern der Hafenmeister bringt sie persönlich vorbei. Auch eine Besonderheit, so die Teilnehmer, die schon ein paar Törns auf der Regina Maris mitgemacht haben.
Nach einem wieder ausgiebigen Frühstück geht es mit den Fahrrädern, die im Hafen gemietet werden können, zu den Klokkestenen, den hohlen Steinen. Eigentlich eine kurze Tour, aber der Zustand der Fahrräder macht es dem einen oder anderen doch etwas schwer die knapp 3 km zu überbrücken. Doch alle kamen wieder an der Pier an und um 11:00 Uhr ging es bei strahlendem Sonnenschein wieder hinaus in die Ostsee.
Es weht zwar ein leichter Wind, leider aber aus der falschen Richtung. „Ihr seid ja nicht zum Spaß an Bord, oder“ kam die Frage von Skipper Martin und so gehen zwar alle Segel hoch, aber angetrieben werden wir mit dem Motor, um unser heutiges Ziel, den Hafen von Marstal auf der Insel Ärö zu erreichen. Keine Segelmanöver und herrliches Wetter, also ist relaxen angesagt.
Lesen, spielen, unterhalten oder einfach auf den Klüverbaum setzen und die Seele baumeln lassen!
Das schöne Wetter ist dann auch Anlass für einen Speiseplanwechsel. Eigentlich ist heute der Gaisburger Marsch eingeplant, aber bei diesen Temperaturen wird kurzfristig auf das Grillen, dass für den nächste Tag angesagt war, umgestellt.
Dann gehen die Segel wieder runter und müssen wieder eingepackt werden. Bereits am frühen Nachmittag legen wir an der Pier im Hafen von Marstal an. Alles läuft schon gut eingeübt ab. Leinen fest, Landanschluss eingesteckt, Anlegebier serviert. Skipper Martin ist zufrieden, nicht zufrieden ist er mit der von ihm für den morgigen Tag vorbereiteten Pilzsuppe. Aufgrund seiner Hilfe beim Festmachen von weiteren Segelbooten an der Pier und an unserer Backbordseite, hat sich die Suppe etwas heftig am Topfboden festgesetzt und konnte leider nur noch von den Fischen genossen werden. Die frühe Anlegezeit ermöglicht einen ausgiebigen Landgang zur Ortserkundung ( Bild 47/ 48 ) und der Suche nach einem geeigneten Strand zum Schwimmen.
Aber auch ein Besuch des Schifffahrtsmuseums ist angesagt. Gegen Abend treibt der Hunger alle wieder zurück zum Schiff.
Grillen an Bord mit dem speziell dafür gebauten Rost, der über die Bordwand gehängt wird, ist aufgrund eines neben uns liegenden Schiffes nicht möglich. So wird einer der drei Grillroste in Beschlag genommen, die ein paar Meter vom Schiff entfernt fest auf der Pier angebaut sind. Geduld ist beim Entfachen des Feuers angesagt. Mit Hilfe einer Handluftpumpe wird die Glut immer wieder angeblasen und dann ist es endlich geschafft und Grillmeister Thomas beginnt mit dem Auflegen des Grillgutes. Unterstütz wird er von Selma, Anja und Ralph, der heutigen Küchencrew, die für die Zubereitung der Salate zuständig sind. So können alle ihren Hunger stillen und auch für unsere mehr vegetarisch ausgerichteten Teilnehmer gibt es eine zufriedenstellende Auswahl. Damit auch der Grillchef zu seinem Essen kommt, gibt es ein weiteres Highlight bei diesem Törn. Sarah, eigentlich nicht für Fleisch und Wurst zu begeistern, übernimmt das Grillen, was sie wohl bisher noch nie gemacht hat. Das klappt jedoch ganz gut und ist ein weiterer Beweis, dass die Anpassungsfähigkeit bei einem Segeltörn wichtig ist und besonders gefördert wird. Nach diesem ausgiebigen Mahl für alle Geschmacksrichtungen, wird dann an Oberdeck der bei diesen Törns schon obligatorische „Schwaben Tequilla“ angeboten. Ein klarer Schnaps, eine Scheibe Schwarze mit einem Tupfen Senf. Nicht alle können sich dafür begeistern. Mehr Begeisterung dann für den weiteren Ablauf des Abends.
Denn der wird musikalisch. Dass Thomas nicht nur mit dem Grill, sondern auch mit der Gitarre umgehen kann, beweist er mit vielen bekannten, aber auch nicht so bekannten Liedern. Diese werden dann, durch schnelle Textsuche auf dem Handy, von der Crew stimmgewaltig unterstützt. Und auch Jockel beherrscht dieses Instrument hervorragend und so lösen sich die beiden immer wieder ab. Von den beiden animiert, zaubert Matrose Mathieu eine Ukulele hervor und trägt so zu einem unterhaltsamen Abend bei, der auch von unseren Nachbarbooten mit viel Beifall aufgenommen wird. Ein bedeckter Himmel mit einem leichten Wind erwartet uns am nächsten Morgen und der Großteil zieht es vor, dass wieder ausgiebige Frühstück heute in der Messe einzunehmen. Ablegen um 9:30 Uhr, geplantes Ziel ist Eckernförde.
Gleich nach der Hafenausfahrt gehen die Segel hoch und schon nach kurzer Zeit ist der Motor nicht mehr nötig. Nur noch der Wind und das Rauschen der See ist zu hören. Bei Windstärke 3-4 geht es Richtung deutsche Küste und man vertreibt sich die Zeit mit relaxen und interessanten Gesprächen.
Der leichte Seegang ruft bei dem einen oder anderen ein leicht flaues Gefühl im Magen hervor und frische Luft und ein wenig zu essen wird empfohlen. Indessen reger Betrieb in der Kombüse, Konditorin Orianna sammelt die Zutaten für den geplanten Kuchen zusammen. Eine Donauwelle auf der Ostsee, eigentlich nicht alltäglich und so ist jeder gespannt, aber leider wird das Ganze erst am Abend nach dem Essen ausgegeben. Planänderung auf Grund der falschen Windrichtung.
Nicht Eckernförde, sondern das etwas nördlicher gelegene Maasholm ist unser heutiges Ziel. So werden gegen 15:00 Uhr die Segel wieder eingeholt, verpackt und es geht gegen den Wind, nun leider unter Motor weiter.
In der Kombüse hat das Personal gewechselt und die heutige Backschafter-Crew Markus, Silke, der zweite Thomas und unterstütz von Krissi beginnen mit den Vorbereitungen für den Gaisburger Marsch, einem schwäbischen Eintopf.
Punkt 16:00 Uhr legen wir an und bei gutem Wetter ist Landgang bis 19:00 Uhr angesagt. Einige können sich mit dem geplanten Speiseplan nicht so recht anfreunden und versuchen eine Alternative in Form eines Fischrestaurants zu finden. Der kleine Ort und die ausreichende Zeit bis zum Abendessen lädt auch zu einem kleinen Spaziergang am Strand und durch den Ort ein. Kurz nach 19:00 Uhr wird zum Backen und Banken geblasen. Das schwäbische Gericht wurde von der heutigen Koch-Crew mit viel Liebe zubereitet und entsprechend waren Lob und die Anzahl des Nachschlags, der Aufgrund der etwas kleineren Zahl an Essern, großzügig gehandhabt werden konnte.
Als Nachtisch gab es dann die Donauwelle und ein Schokostückchen mit einer von Matrose Matthieu beigesteuerten Kaffeebohne aus Kolumbien. In gemütlicher Runde saß man dann noch bis zum Sonnenuntergang an Oberdeck und man ließ den nun langsam dem Ende zugehenden Törn noch einmal Revue passieren. Regen erwartet uns am anderen Morgen und eine Besserung war nicht zu erwarten.
So legen wir nach dem Frühstück kurz nach 9:30 Uhr in Maasholm ab, um unter Motor in Richtung Kiel, unserem Zielhafen zu fahren. Denn auch der Wind meint es heute nicht gut mit uns. Er bläst zwar mit 3-4 Windstärken, aber leider aus Süden und das ist die Richtung, in die wir müssen.
Somit also keine Segel setzen und den Tag mit faulenzen, lesen, spielen, oder einem gemütlichen Plausch verbringen.
Für die uns entgegenkommenden Schiffe, wie dem Dreimaster Hendrika Bartels, passte der Wind ganz gut. Gegen 13:00 Uhr passieren wir Kiel Leuchtturm und aus der Kombüse kommt der Ruf: „Holt es euch, sonst schmeiß ich`s weg!!“ Die Küchencrew hatte aus den Resten vom Vortag eine spezielle Kässpätzle-Variante zusammengestellt. Diese Androhung sollte natürlich nicht in die Tat umgesetzt werden und so wurden auch diese Reste an den Mann, bzw. die Frau gebracht.
Um 14:00 Uhr legen wir, nach 5 erlebnisreichen Tagen, bei insgesamt gutem Wetter und vielen neuen Eindrücken, bei herrlichem Sonnenschein, wieder an der Blücherbrücke an. 150 Seemeilen wurden in diesen fünf Tagen zurückgelegt und neben schon Bekannten auch wieder neue Häfen angelaufen. In die Ferne geht es bei dem Kreuzfahrschiff „Mein Schiff 1„, das hinter uns gerade den Hafen verlässt. Eigentlich war zum Abendessen von der heutigen Kombüsen-Crew Tina, Jockel und Klaus ein Gulasch nach süddeutscher Art mit Semmelknödel und Salat geplant. Daraus wurde dann ein Gulasch nach Art des Skippers, aber mit den selbstgemachten Semmelknödeln und Salat. Am Ende waren aber alle satt und zufrieden und nur das zählt. Als Absacker dann noch ein Genever, ein Ramazotti oder heute zum Abschied einen Betzinger Eierlikör, der auch sehr gut zu dem von Uschi gespendetem dänischen Eis passte. Somit kann man auch kulinarisch von einem wieder erfolgreichen Törn sprechen.
Ein kurzer Gewitterschauer trieb uns dann doch in die Messe, aber schon nach kurzer Zeit war dieser vorüber und man ließ den Abend an Oberdeck ausklingen. Wobei sich unsere drei Musiker Thomas, Jockel und Mathieu mit der Gitarre, bzw. der Ukulele noch einmal richtig ins Zeug legten und so für einen würdigen Abschluss dieses spontanen Segeltörns sorgten. ( Bild 91 ) Die schon mal Dabeigewesenen können einmal mehr auf einen gelungenen Törn zurückblicken, aber auch die Neuen in der Crew waren von diese Art Urlaub zu machen begeistert und die gute Stimmung innerhalb der Gruppe sorgte zusätzlich für ein positives Fazit. Das es sicherlich nicht der letzte Törn sein wird, ist bereits klar, denn vom 9. bis zum 21.8.2021 ist die Regina Maris bereits wieder für die Schützengilde gebucht. Von Rostock nach Kiel wird dieser zweiwöchige Törn gehen und beinhaltet auch ein kleines Jubiläum, denn dann können die Betzinger Schützen auf 30 Jahre Segeltörn mit Skipper Martin Duba zurückblicken. KMT
Schützengilde Betzingen / Segeltörn 2019
„Alle Leinen los und ein!“ hieß es in diesem Jahr wieder beim Segeltörn der Schützengilde Betzingen. Bereits zum 15. Mal konnte wieder auf dem Dreimastgaffelschoner Regina Maris angeheuert werden, um die dänische und schwedische Ostseeküste zu besegeln. In diesem Jahr mit drei verschiedenen Törnlängen. So konnten sich die Teilnehmer für eine 7, einen 10, oder einen 17-tägige Reise entscheiden. Start war Kiel und Ziel die Hanse Sail in Rostock. Der Wechsel der Mannschaft fand nach 7 Tagen in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen statt.
Für die einen ein ganz neues Erlebnis, für andere schon fast Routine. Denn mit diesem Segelschiff sind die Schützen aus Betzingen schon seit 1993 im zwei Jahres Rhythmus in den Gewässern der Nord- und Ostsee unterwegs. Erstmals als Jugendausflug 1991 organisiert, kamen in den vergangenen Jahren immer mehr Segelbegeisterte dazu. Auch die Tübinger NeckarSegler sind seit einigen Jahren Teil der „Stammmannschaft“. „Hier können wir unser Wissen und unsere Erfahrung immer wieder gut einbringen“, so Bernd Reinmuth der 1. Vorsitzende der NeckarSegler, die aus der Marinejugend Tübingen hervorgegangen sind.
Die Devise des Törns: „Wir bestimmen Abfahrt- und Zielhafen, alles andere bestimmen der Wind, das Wetter und der Skipper!“ Der begrüßte uns auch wieder ganz herzlich, stellte uns die Crew vor und nach der Einweisung und dem Verladen des Proviants ging es auch gleich los. „Segel setzen“, so die Anweisung von Steuermann Julian und unter Anweisung von Matrosin Marloes und Matrose Matheu gingen dann auch schnell alle Groß- und Vorsegel nach oben, denn die schon einmal Dabeigewesenen konnten ihr Wissen gleich einbringen. Vorbei am Marineehrenmal Laboe ging es hinaus in die Ostsee. Unser Tagesziel war Heiligenhafen. So war die für heute eingeteilte Backschaftergruppe gefordert, den für das Abendessen geplanten Gaisburger Marsch, während der Fahrt zuzubereiten, was aber bei dem leichten Seegang nicht sehr schwierig war. Und auch der nach dem Essen serviert Schwaben-Tequila konnte ohne Probleme genossen werden.
Strahlender Sonnenschein, ein strahlend blauer Himmel und ein reichhaltiges Frühstücks-Büfett erwartete uns am anderen Morgen. Das hob die Stimmung erheblich und um 10:00 Uhr legten wir ab. Bevor aber die Segel nach oben gingen, musste noch eine Reparatur an der Breitfock ausgeführt werden. Dies wurde von der Crew mit viel Geschicklichkeit erledigt und so konnten wir schon bald wieder Segel setzen. Leider war der Wind nicht kräftig genug und wir mussten den Motor zu Hilfe nehmen. Aber es war tolles Wetter und so verteilten wir uns an Oberdeck zum Lesen, Spielen oder Sonnenbaden. Nur die heutige Backschaftergruppe war aktiv, um die für heute geplanten Maultaschen mit Kartoffelsalat vorzubereiten. Doch die Mühe hatte sich gelohnt und auch die Nichtschwaben geizten nicht mit Komplimenten. Gegen Abend kam unser heutiges Ziel, die Seebrücke von Prerow in Sicht und Skipper Martin zeigte unter den Augen vieler Schaulustigen bei dem Anlegemanöver wieder sein ganzes Können. Bei einem gemütlichen Abend an Bord kam dann zu später Stunde die Idee auf, am anderen Morgen noch vor dem Frühstück die Temperatur der Ostsee zu testen.
Um 7 Uhr trafen sich Bettina, Marina, Benni, Willes, Alex und Klaus. Nach kurzem Eingewöhnen hatte man sich schnell an die 17-18 Grad kalte Ostsee gewöhnt und genoss den noch leeren Strand. „Segel können wir heute nicht!“, so der Ausblick für den heutigen Tag. Also leider wieder unter Motor, aber wieder bei Temperaturen knapp an die 30 Grad. Also stand wieder relaxen an Oberdeck auf dem Programm. Doch nicht sehr lange, den das schöne Wetter brachte Skipper Martin und Organisator Klaus auf die Idee, den geplanten Grilltag vorzuverlegen. Deshalb hieß es schon am frühen Nachmittag vor der Insel Hiddensee:“ Lass fallen Anker!“ Doch bevor der Grill angezündet wurde, hatte sich Neptun, der Herr der Meere angemeldet, um die Neuen auf ihre Seetauglichkeit zu prüfen. Doch alle haben die Prüfung bestanden und dürfen nun den Namen „Landratte“ ablegen. Neptun stieg zurück in die Tiefe der See und gleich darauf folgten ihm die Teilnehmer, um sich noch ein wenig zu erfrischen.
Die Brötchen für das Frühstück mussten heute mit dem Beiboot geholt werden. Diese Zeit nutzen Markus und Klaus um eine Runde um das Schiff zu Schwimmen und sich dann das Frühstück schmecken zu lassen. Das war auch wichtig, denn gleich nach dem Anker auf mussten die Segel gezogen werden. Der Nordwestwind hatte zwar die richtige Richtung, war aber wieder etwas schwach und so kamen heute auch die beiden Toppsegel zum Einsatz.
Der Wind frischte immer mehr auf und mit 6,5 Knoten ging es unserem heutigen Ziel, dem Hafenstädtchen Klintholm auf der Insel Moen entgegen. Ohne störendes Motorgeräusch, nur der Wind und die Wellen waren zu hören. „So haben wir uns das vorgestellt“, so die Aussage der neuen Teilnehmer und man genoss die Ruhe und den strahlenden Sonnenschein. Nach dem Abendessen war Landgang angesagt, bei dem das obligatorische Softeis natürlich nicht fehlen durfte.
Ablegen gleich nach dem Frühstück um 9:00 Uhr. Bei Wind aus Nord-Ost mussten die ersten Meilen unter Motor gefahren werden. So war genügend Zeit sich die Kreidefelsen, die entlang der Insel Moen auf der Backbordseite zu sehen waren, anzuschauen und fotographisch festzuhalten. Aber dann kam auch gleich der Ruf, heute von Steuermann Julian, die Segel zu setzen. Alle drei Groß-, die Fock und die 2 Klüversegel und der Flieger mussten nach oben, um mit dem etwas schwachen Nordostwind ein wenig Fahrt aufzunehmen. Gegen Mittag kam dann die Brücke über den Oeresund in Sicht. „Passen wir da überhaupt durch?“, so die Frage einiger Teilnehmer. Doch beim Näherkommen wurde klar, dass hier noch größere Schiffe durchpassen. Als heutiges Ziel war die schwedische Stadt Malmö geplant, aber wie schon so oft in den letzten Tagen hatte der Wind etwas anderes mit uns vor. Zunächst flaute er immer mehr ab und die Segel wurden eingeholt. Doch dann frischte immer mehr auf und Skipper Martin rief alle an Oberdeck um zu verkünden, dass wir den guten Wind nützen und die Insel Ven, etwas nördlich von Malmö. Also alle Segel wieder hoch und mit über 6 Knoten ging es der Insel entgegen. Eine Herausforderung für die heutige Backschaftergruppe. Bei leicht schräg liegendem Schiff 30 Rindsrouladen vorzubereiten ist nicht ganz einfach, wurde aber ohne größere Zwischenfälle gelöst und pünktlich serviert. Einen Anlegeplatz haben wir aufgrund der Größe und des Tiefgangs hier nicht, so fällt um 20:30 Uhr der Anker und für den Landgang muss das Beiboot eingesetzt werden. Da wir in der Nähe der Hafeneinfahrt liegen, muss eine Ankerwache eingeteilt werden. Immer für zwei Stunden werden 2-3 Teilnehmer eingeteilt, um zu schauen, ob sich ein Schiff oder Boot nähert. Es war für die Wachgänger eine ruhige Nacht und außer etwas wenig Schlaf, gab es keine negativen Meldungen.
Nach dem Frühstück ging es dann auch gleich Anker auf und während sich die Crew mit dem einholen und säubern des Ankers beschäftigte, gingen die Segel hoch, denn der Wind stand heute gut und brachte uns unserem ersten Ziel, der dänischen Hauptstadt Kopenhagen schnell näher. Deshalb gab es aber auch ein paar traurige Gesichter, denn hier war das Ende ihres einwöchigen Törns. Unter Segel konnten wir in den Hafen von Kopenhagen einlaufen, vorbei an 2 großen Kreuzfahrtschiffen. In der Nähe des Schlosses, direkt gegenüber der Oper, ein genialer Platz zum Anlegen und für die Erkundung der Stadt, die nur in ein paar Minuten zu Fuß erreicht werden konnte. Wir werden mit Donnergeräusch geweckt, ein Gewitter zieht über Kopenhagen und es regnet in Strömen. Für die neuen Teilnehmer die mit vielen technischen Problemen bei der Bahn von Tübingen und Reutlingen angereist waren, ein nasser Empfang. Aber es wird dennoch gefeiert, Matrose Matheu hat heute Geburtstag und das kurzfristig angefertigte Präsent der Teilnehmer, ein selbstgebackener Käsekuchen und ein Gläschen Sekt heben die Stimmung wieder. Dann heißt es für 10 Teilnehmer Abschied nehmen und mit Bus und Bahn zurück in die Heimat zu fahren. 13 neue Teilnehmer trudeln im Laufe des Tages ein und der Rest nutz die Zeit sich die Stadt noch einmal näher anzuschauen.
Das Gewitter hatte sich verzogen und ein strahlend blauer Himmel begrüßte uns am Montagmorgen. Noch schnell Brötchen und das wichtigste für die nächsten Tage einkaufen und dann heißt es wieder: Alle Leinen los und ein!“, und es ging wieder hinaus in die Ostsee. Zunächst Richtung Norden und ein Teil der Segel wurde gesetzt. Aber schon nach kurzer Zeit mussten sie wieder herunter, denn es war absolut kein Wind. Die Zeit unter Motor wurde von Matrosin Marloes benutz, um die neuen Teilnehmer in die Geheimnisse der Segel und Leinen einzuweihen. Gegen Mittag dann doch noch der ersehnte Ruf, „Segel setzen!“. Alle Großsegel, die Fock und die beiden Klüversegel gingen nacheinander hoch und die Neuen konnten das Gelernte gleich anwenden. Dann aber auch wieder die Ruhe genießen, als der Motor ausgeschaltet wurde. Gegen später musste der Motor dann doch noch zur Unterstützung angeworfen werden, um das heutige Ziel, den Fischereihafen Gilleleje, zu erreichen. Passend zu diesem Liegeplatz gab es Matjes mit Remoulade und Bratkartoffeln. Den Abend verbrachten wir dann an Bord mit Musik, Spielen und angeregten Unterhaltungen mit den neuen, zum Teil bisher unbekannten Teilnehmern.
Treffen um 7:00 Uhr an Oberdeck mit Badesachen und Handtuch. Sieben Mutige wagen es sich ins kühle Nass der Ostsee, dass so 19 – 20° hat, so die Aussage der Dorfbewohner. Am Anfang etwas frisch, aber nach ein paar Schwimmzügen war es auszuhalten und die Müdigkeit war mit einem Schlag weg. Auf dem Rückweg traf man dann noch Brötchenholer Martin und nach einer kurzen Dusche, hatte man sich das Frühstück redlich verdient. „Alle an Bord?“, so die Frage von Skipper Martin und nach dem „ja“ der Teilnehmer ging es dann auch gleich los und unser Einsatz war wieder gefordert. Der Wind war günstig und so gingen alle Segel, heute sogar die beiden Toppsegel, nach oben. Die Belohnung für das zum Teil recht anstrengende Segel ziehen, war dann die absolute Stille und das dahingleiten über die See. Doch der Wind lies wieder nach und der Motor musste zur Unterstützung herhalten. Schade, so der Großteil der Teilnehmer, toll, so Mia unser Youngster an Bord. Sie durfte jetzt mit Papa Marc auf den Schonermast steigen und den herrlichen Ausblick über die Ostsee geniessen. Ein Erlebnis, von dem die 11-jährige sicherlich noch lange erzählen wird. Am frühen Nachmittag ziehen Wolken auf und es beginnt zu regnen. Doch mit dem Regen kommt auch der Wind und nach dem Ausrichten der Segel geht es mit bis zu 10 Knoten unserem heutigen Ziel, der Insel Anholt entgegen. Die Insel, die im südlichen Kattegat liegt, haben wir im Jahr 1999 schon einmal angesteuert. Damals war das eigentliche Ziel die schwedische Stadt Göteborg. Aber auch damals meinte der Wind es nicht so gut mit uns und so war die Insel Anholt der Wendepunkt der damals 14-tägigen Reise. Doch lange konnten wir der Erinnerung an damals nicht nachhängen. Beim aktuellen Seegang war das Einpacken der Klüversegel eine echte Herausforderung, denn um beim heftigen auf und ab des Klüverbaumes die Segel sauber zusammenlegen und zu verschnüren, sollte man schon etwas „Seefest“ sein. Zur Belohnung gab es dann wieder ein echt schwäbisches Gericht. Linsen mit Maultaschen und Spätzle. Und die selbstverständlich selbst mit dem Spätzlesschwob gedrückt. Leider war nicht nur das Essen, sondern auch die Menge etwas schwäbisch, denn Organisator Klaus hatte hier etwas sparsam kalkuliert und musste zur Strafe mehr Spätzle drücken! Landgang war bei diesem Wetter nicht zu empfehlen und so richteten wir uns auf einen gemütlichen Abend in der Messe, dem Aufenthaltsraum auf einem Schiff, ein. Uno, Binokel, 20 ab, Rummy, alles was man für so einen Tag mitgebracht hatte wurde ausgepackt und gespielt. Nebenbei gab es interessante Gespräche und Diskussionen, bei denen man sich immer besser kennenlernte.
Das Wetter blieb stürmisch und regnerisch und so konnte am nächsten Morgen zum ersten Mal bei dieser Reise nicht ab Oberdeck gefrühstückt werden. Doch man war ja auch für diese Wetterlage gerüstet und so machte sich ein paar Hartgesottene mit der Einkaufsliste auf den Weg, um noch ein paar notwendige Lebensmittel zu besorgen. Ein Teil des Weges um die Außenmole wurde ihnen erspart, den Skipper Martin brachte sie mit dem Beiboot direkt an die Pier im Hafen. In der Kombüse lief in der Zwischenzeit die Vorbereitung für einen Kuchen. Orianna hatte sich die notwendigen Zutaten zusammengesucht und so entstand mitten auf der Ostsee, eine Donauwelle. Eigentlich war an diesem Tag das Ablegen um 17:00 Uhr geplant. Doch wie schon so oft bei diesem Törn wollten Wind und Wetter etwas anderes. „Dann legen wir eben morgen früh um 5:00 Uhr ab“ kam die Ansage von Skipper Martin, da soll der Wind wieder besser und gut für unsere Fahrtrichtung wehen. Denn ab jetzt ging es wieder gen Süden. Also konnte die heutige Backschaftergruppe die geplanten Spaghetti mit verschiedenen Soßen in Ruhe vorbereiten und wir das Ganze in Ruhe geniessen.
4:30 Uhr, ein greller Pfiff geht durch den Kabinengang. „Mit der Bootsmannsmaatenpfeife bekommt man alle wach!“, so die Vorhersage von Klaus. Und tatsächlich standen alle, wenn auch mit etwas verschlafenen Gesichtern eine halbe Stunde später bereit um beim Ablegen und dem anschließenden Segel setzen, Hand anzulegen. Zur Belohnung für das frühe Aufstehen gab es dann einen herrlichen Sonnenaufgang zu sehen. Der Wind ist gut, also Segel hoch - Motor aus, Wind lässt nach – Motor an, so geht es ein paar Mal hin und her und wir versuchen auf diese Art unser heutiges Ziel, den Hafen von Ebeltoft auf dem dänischen Festland nicht zu spät zu erreichen. Da aktuell keine Segelmanöver anstehen, wird von einigen der fehlende Schlaf von heute Morgen nachgeholt. Die anderen können in dem stark befahrenen Seeweg durch den Großen Belt, viel große und kleine Schiffe beobachten und auch die Sonne lässt sich nach dem verregneten Tag mal wieder sehen. Kurz vor der dem Hafen heißt es wieder alle Segel herunter. Nur die Breitfock bleibt oben und mit dem achterlichen Wind können wir fast bis in den Hafen segeln. Unser Anlegeplatz liegt direkt im Museumhafen „Fregatte Jylland“ von Ebeltoft. Hier gibt es neben der größten aus Holz gebauten Dreimast-Dampffregatte noch viele andere interessante Informationen über die dänische Marine zu bestaunen. Doch auch ein Bummel durch die idyllische Altstadt war sehr beeindruckend. Urige Kneipen, Einkaufsläden und Live-Musik von einer kleinen Musiker-Gruppe waren geboten. Natürlich wurde auch eine Eisdiele mit Softeis ausfindig gemacht. Und während die ältere Generation den Abend gemütlich an Oberdeck auslaufen ließ, stürzten sich die Jüngeren in das Nachtleben von Ebeltoft.
Ablegen gegen 12:00 Uhr. So konnte noch einmal das Museum besucht und die notwendigen Einkäufe getätigt werden. Mit einem dreifachen Hupton mit dem Nebelhorn, verabschiedeten wir uns vom Museumshafen. Ob der darauffolgende Salutschuss uns galt, oder der Besuchergruppe, die gerade durch das Museum geführt wurde, war nicht klar zu definieren, aber es hat super gepasst. Gleich nach der Hafenausfahrt ging die Breitfock herunter, leider musste sie kurz darauf wieder hoch, denn der Wind war hier noch zu schwach, um uns eine akzeptable Geschwindigkeit zu bringen. Doch nach der Landspitze blies er dann richtig gut und auch noch von der richtigen Richtung. Steuermann Julian übernahm das Ruder und Skipper Martin ging seinem gelernten Beruf nach und zauberte in der Kombüse. Pfannkuchen süß oder herzhaft waren das Ergebnis und wurden von allen gerne angenommen. Ein herrlicher Tag mit Sonnenschein und gutem Wind brachte uns dem heutigen Ziel, dem kleinen Ort Kolby Käs auf der Insel Samsö schnell näher. Mit einem wieder einmal beeindruckenden Anlegemanöver von Skipper Martin, machten wir dort um 18:00 Uhr fest. Nach dem Abendessen, heute stand ein gebratenes Fischfilet mit Kräutersoße, Wirsinggemüse und Salzkartoffeln auf dem Speiseplan, machte wir uns zu einem Landgang auf. Die Erkundung der verschiedenen Gruppe kam zu einem einheitlichen Ergebnis. Hier gibt es weder einen Bäcker noch einen Einkaufsladen. „Kein Problem“, so Skipper Martin, dann fahren wir mit dem Motorrad zum Einkaufen in den nächsten Ort. Zehn Mann/ Frau auf der Pier sieben Mann/ Frau an Oberdeck und bald darauf stand die Harley, die seit einiger Zeit ständiger Begleiter auf der Regina Maris ist, auf der Pier.
„Da bin ich beim Einkaufen dabei!“, bot sich Matrosin Marloes freudestrahlend als Sozia an und setzte sich mit Einkaufstaschen bepackt auf das Motorrad. Da der Wind mal wieder machte was er wollte, also nicht in unsere Richtung blies, wurde heute nur ein kurzes Stück unter Motor gefahren, um in einer nahen Bucht zu Ankern und der geplante Grillabend wurde von Freitag auf heute verlegt. Bei Badewannenwasser, also glatter See und kein Wind, konnten bei der Fahrt dann ein paar Schweinswale beobachtet werden. Auch ein großes russisches U-Boot mit Begleitschiff zog an uns vorbei. Unser Ankerplatz vor der Insel Musholm kam in Sicht und bald hieß es „Lass fallen Anker!“ und mit lautem Gerassel legte die Crew den Anker und ein paar Meter Kette auf den Grund der Ostsee. Dabei musste sie Neptun, den Herr der Meere geweckt haben, denn der zeigte sich kurz darauf an Oberdeck. „Da sind doch wieder ein paar Neulinge an Bord!“ musste er feststellen und sie mussten sich wieder vor ihm niederknieen und wurden auf ihre Seetauglichkeit geprüft. Aber wie schon in der ersten Woche gab es von seiner Seite keine Einwände und er stieg zurück in die Fluten. Zwar versuchten einige ihm schnell zu folgen, blieben aber mehr an der Oberfläche und schwammen lieber zur nahen Insel und wieder zurück. In der Zwischenzeit wurde von der Backschaftergruppe der Grill angeheizt und die Vorbereitungen für das Abendessen erledigt. Das zog sich jedoch noch etwas hin, so wurde noch ausgiebig gebadet und mit Sprüngen, zunächst von der Bordwand und dann auch vom deutlich höheren Klüvernetz und von der Leiter zum Mast, die eigene Courage getestet. Den lauen Sommerabend konnte dann mit Musik und Tanz an Oberdeck ausklingen lassen und einmal wieder einen beeindruckenden Sonnenuntergang miterleben.
Den Sonnenaufgang am nächsten Tag sahen die wenigsten, aber bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen konnte an diesem Sonntag wieder an Oberdeck gefrühstückt werden. Um 10:00 Uhr ging es Anker auf und die Fahrt weiter Richtung Süden, der Brücke über den Großen Belt entgegen. Kurz nach der Brücke gab es wieder eine militärische Einlage. Vier russische Kriegsschiffe zogen in Kiellinie an uns vorbei und wurden von zwei, vermutlich dänischen Kampfjets, überflogen. Doch auch viele andere Fracht- und Containerschiffe konnten wir in diesem sehr dicht befahrenen Seeweg beobachten. Segel wurden zwar auch gesetzt, aber der nur schwache Wind machte den Einsatz des Motors immer wieder nötig, um unser heutiges Ziel, die Hafenstadt Nakskov auf der Insel Lolland zu erreichen. Am Nachmittag frischt der Wind auf und es konnte ein Teil der Strecke doch noch nur unter Segel gefahren werden. Gleich nach dem Anlegen wird noch einmal eingekauft, um für die beiden letzten Tage ausgestattet zu sein. Beim Blick auf den Speiseplan gab es zum Teil skeptische Gesichter. Eine marokkanische Möhrenpaste mit griechischem Joghurt, Pistazien und Basmati-Reis steht auf dem Speisplan. Aber Orianna, Chefin der heutigen Backschaftergruppe kann – fast – alle von diesem Gericht begeistern und einige fragten auch gleich nach dem Rezept. Den Abend wollte man gemütlich an Oberdeck verbringen, leider gelegentlich gestört von ein paar „Dorfraudis“ die mit ihren Autos und quietschenden Reifen an der Pier entlang rasten.
Brötchen besorgen, frühstücken, Müll entsorgen, schon fast Routine der Ablauf in einem Hafen vor dem Ablegen. Heute kam noch etwas Außergewöhnliches dazu. Ein paar Badefreudige wurden mit dem Beiboot von den Matrosen Matheu und Indy zum nahen Badestrand gebracht, der Fußweg doch ein wenig zu lang war, das Wetter aber noch einmal zum Baden anregte. Dann aber wieder Routine. 10:00 Uhr Leinen los und hinaus in die Ostsee. Die Hafeneinfahrt ist hier recht schmal und mit vielen Kurven versehen, so dass nur unter Motor gefahren werden konnte. Diese Zeit wird von Matrosin Marloes genutzt, um eine kleine Schulung über die Pinnägelbelegung, die zur Befestigung der Tampen für die Segel vorgesehen sind, zu geben. Zum einen, um uns diese noch einmal zu erläutern, zum anderen aber auch damit sie die Erklärungen auch in der deutschen Sprache üben kann und es klappte schon sehr gut. Kaum die Hafenausfahrt verlassen, gehen wieder alle Segel hoch und man merkt, dass es doch schon deutlich schneller geht und nur noch vereinzelt Hinweise der Crew notwendig sind. Die Landspitze von Langeland mit dem markanten Leuchtturm kommt in Sicht. Kurz vor dem Hafen von Bagenkop, unserem heutigen Ziel, gehen fast alle Segel gleichzeitig herunter. Schwerstarbeit für die Gruppe am Klüverbaum, die mit dem Flieger, dem Innen- und Außenklüver eine Menge Segelstoff verpacken muss, ohne dass die vielen Seile und Leinen durcheinanderkommen, oder mit eingebunden werden. Bei den aktuellen Temperaturen kam man dabei noch einmal ganz schön ins Schwitzen. Ins Schwitzen kam dann auch nach dem Anlegen die Gruppe, die Skipper Martin zum Abladen der Harley beordert hatte. Er wollte bei dem schönen Wetter noch einmal eine Runde drehen und die Gegend erkunden. Zum Abendessen, heute gab es Wraps mit drei verschiedenen Soßen und Salat, war er wieder an Bord. Bestaunt und dann auch besichtigt wurde ein im Hafen liegendes russisches Segelschiff, das im Jahre 1999 zu einem historischen Dreimaster umgebaut wurde. „Da leben wir auf der Regina Maris ja wie in einem 3-Sterne-Hotel“ so der Vergleich nach der Besichtigung. Sie liefen dann noch am Abend aus und Skipper Martin verabschiedete sie mit einem Hupsignal aus dem Nebelhorn. Leider klemmte der Schalter und so war es ein recht langes Signal, dass erst mit dem nachlassenden des Luftdrucks leiser wurde. Das sollte dann am nächsten Tag gleich repariert werden, denn dazu musste wieder jemand mit dem Bootsmannstuhl in den Mast, wenn es der Seegang es zuläßt.
Auslaufen um 8:00 Uhr und alles Seefest machen, war die Anweisung am anderen Morgen. Alle Segel gingen hoch, denn der angekündigte Wind war etwas stärker wie in den letzten Tagen und so konnten auch die Neulinge einmal erleben, wenn das Boot unter Segel etwas schräger liegt und auch der Seegang ein klein wenig höher wie bisher. Mit über 8 Knoten, nur unter Segel ging es weiter Richtung Südost, um die Insel Fehmarn herum, unserem vorletzten Hafen Großenbrode entgegen. Aber nicht im Hafen, der ist für die Regina Maris zu klein, sondern an der Seebrücke wurde festgemacht. Wieder bestaunt von vielen großen und vor allem kleinen Schaulustigen, die hier ihren Urlaub verbrachten. Das wir beim Anlegen gelegentlich Grundberührung hatten merkten die Wenigsten. Heute Abend ist der Wasserstand etwas niedrig, da habe ich mit der Schraube den Sand etwas weggeblasen, wenn wir morgen ablegen ist das besser, der Kommentar von Skipper Martin auf die Frage, warum er so oft hin und her gefahren ist. Der Strand und das herrliche Wetter luden wieder zum Schwimmen und die Musik vom Strand, die Jüngeren unter uns, zum Besuch der Stranddisco ein.
Letzter Tag, noch einmal können alle Segel gesetzt werden und es geht Richtung Warnemünde, der Einfahrt zum Hafen von Rostock. Kleinere Zweimaster, aber auch große Drei- und Viermaster gab es hier zu sehen, die ebenfalls an der Hanse Sail teilnehmen wollten, die in den nächsten 4 Tage in Rostock stattfand. Neben dem Bestaunen der anderen Schiffe, mussten wir noch einmal alle Segel einpacken und heute sollte es natürlich besonders gut aussehen.
Nach über 600 Seemeilen, ging eine wieder einmal abenteuerliche und beindruckende Seereise mit der Regina Maris dem Ende entgegen. Neben vielen neuen Häfen und Ankerplätzen, hatte man auch bekannte Liegeplätze angelaufen und Erinnerungen an frühere Törns wurden wach. Das es allen gefallen hat, zeigte sich mit der Frage an Organisator Klaus, ob es in zwei Jahren wieder einen Törn geben wird. „Mal sehen!“, so die Antwort, wie man sie auch nach den letzten Törns immer gehört hat.
Nach der Verabschiedung von Skipper Martin und der Crew ging es nach dem schon obligatorischen Abendessen in der Brauerei-Gaststätte „Zum Alten Fritz“ zum Bahnhof und von dort mit der Bahn mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen zurück in die Heimat.
KMT
23.-24.07.17 – Anreise / Ankunft Kiel
Ursprünglich als Jugendausflug der Schützengilde Betzingen im Jahr 1991 ins Leben gerufen, kamen beim diesjährigen, dem 14. Segeltörn, die Teilnehmer aus sehr unterschiedlichen Richtungen und Ländern.
Aus dem Schwabenland haben 2 Damen und 10 Herren die Anreise mit der Bahn gewählt.
Karin, Bettina, Bernd, Alexander und Ettore, ein Schweizer aus Balingen stiegen in Tübingen in den Regional Express, in Reutlingen kommen Hartmut, Werner, Thomas, Peter, noch ein Bernd und Organisator Klaus dazu.
In Stuttgart treffen wir auf Andreas, der in Stuttgart wohnt und auf Lisa, die bereits mit dem Zug aus München angereist ist.
Gemeinsam geht es durch die Nacht, um pünktlich um 5:50 Uhr in den Hamburger Hauptbahnhof einzufahren. Hier treffen wir auf Heidi aus Wien, die bereits am Vortag mit dem Flugzeug angereist war.
In Kiel angekommen wird in der Nähe des Bahnhofes erstmal gemütlich gefrühstückt, um dann mit dem Bus und einem kurzen Fußmarsch zur Blücherbrücke, dem Liegeplatz der Regina Maris zu gelangen.
Hier stoßen noch Berno und Diego aus Rostock, Orianna aus Aschaffenburg, Evelyn aus Bayern, Jessika aus Oststeinbek und Thomas aus Kiel dazu. Er hat die kürzeste Anfahrt und kommt mal kurz mit der Fähre.
Nachdem man sich begrüßt und etwas „beschnuppert“ hat, steht gleich die erste gemeinsame Aufgabe an. Der bestellte Proviant für die nächsten 2,5 Wochen muss kontrolliert und auf dem Boot verstaut werden.
Auch der Weinlieferant ist pünktlich, sodass der Abfahrt nichts mehr im Wege steht.
Nach kurzer Begrüßung, Einweisung und Vorstellung der Crew, heißt es kurz vor Drei wieder einmal „Alle Leinen los und ein!“ und es geht hinaus in die Kieler Förde.
Zunächst noch mit Motor, da der Wind für uns etwas ungünstig bläst. Doch schon bald kommt das Kommando „Meine lieben Segelfreunde, die Segel müssen gesetzt werden.“ und jetzt sind alle Hände gefragt.
Aber auch in der Kombüse herrscht schon reges Treiben. Evelyn, Bernd, Andreas und Thomas die heutigen Backschafter, wie die Vorbereiter der Speisen auf Schiffen genannt werden, stellen das heutige Abendessen zusammen. Eine Reispfanne mit Fisch steht auf dem Speiseplan.
Um 20:30 Uhr wird dann der Anker fallen gelassen und kurz danach können wir uns das erste Menü der Reise schmecken und den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Ankern heißt aber auch, es muss darauf geachtet werden, dass wir über nicht aus einen vorgegebenen Bereich hinaus treiben. Dazu wird eine aus 2 Personen bestehende Ankerwache eingeteilt, die sich alle 2 Stunden abwechselt. Je nach Wachtörnzeit, wird es für einige Teilnehmer wieder eine kurze Nacht.
25.07.17
Doch das reichhaltige Frühstück entschädigt für diese Entbehrung und Andy`s Spezialrührei steuert ein Übriges dazu bei.
Um 9:30 Uhr heißt es „ Anker auf“ und wir starten in Richtung der Insel Fehmarn, wobei die Küste auf Steuerbordseite immer in Sicht bleibt.
Der Wind frischt auf und es werden wieder Segel gesetzt. Doch leider aus der falschen Richtung, sodass diese nach kurzer Zeit wieder eingeholt werden müssen.
Kaum haben sich alle aus den Regensachen geschält, kommen die beiden Matrosinnen Gulia und Maatje, um uns mit dem Ruf „ Segel setzen“ wieder nach draußen zu holen. Großsegel, Schoner, Fock und Innenklüver werden wieder gesetzt und da es permanent regnet, merkt man bereits nach kurzer Zeit, wie wichtig gute Regenkleidung ist. Nun frischt der Wind noch weiter auf und bei einem heftigen Regenguss müssen die Segel schon bald wieder eingeholt werden.
Deshalb dann auch die Entscheidung von Skipper Martin den nächstgelegenen Hafen anzulaufen. Das ist die kleine dänische Hafenstadt Nysted, die ein paar von uns bereits in einem früheren Törn kennengelernt haben. Die Backschaftergruppe, unterstützt von Skipper Martin wird bereits beim Durchfahren eines großen Windparks und der schmalen Hafeneinfahrt aktiv, sodass wir kurz nach dem Anlegen um 16:50 Uhr die Lasagne mit grünen Salat genießen können.
Während sich Andy, mit Heidi, Orianna, Bettina, Evi und Alex die obligatorische Suche nach einem Bäcker aufnehmen, machen sich Jessika, Evelyn, Peter, Ettore, Lisa und Klaus auf den Weg, um sich das erste dänische Softeis zu gönnen.
Den Abend lassen wir dann in gemütlicher Runde in der Messe, dem Aufenthaltsraum auf dem Schiff, auslaufen und beim sich näher kennenlernen, stellt man fest, dass wir auch eine Konditorin unter uns haben. Diese wird natürlich gleich dazu überredet am nächsten Sonntag einen Kuchen zu backen. Nach mehreren Vorschlägen und Diskussionen, einigt man sich auf eine Donauwelle. Für das besondere Schmankerl am 2. Sonntag hat sich unsere Wiener Teilnehmerin Heidi dann bereit erklärt, einen Kaiserschmarrn zubereiten.
26./ 27.07.17
Da die Wettervorhersage nicht so gut ist, was bedeutet das mit viel Wind und Regen zu rechnen ist, wird beschlossen, den Tag gemütlich anzugehen und etwas später in Richtung Bornholm abzulegen. So wird die Zeit für eine kurze Sightseeing- und eine Einkaufstour genutzt. Doch das Wetter ist besser als die Prognose und es wird spontan beschlossen, doch schon etwas früher loszufahren. Die noch fehlenden Teilnehmer werden per Schiffshorn zurückbeordert und kaum sind alle an Bord geht es wieder los.
Es werden zwar gleich die Segel gesetzt, aber der Wind ist unter Land nicht so stark, sodass wir für die Ausfahrt den Motor zur Unterstützung benötigen.
Während sich ein Teil mit den Segeln beschäftigt, haben sich andere in der Messe um Matrose Job gesetzt, um ihm dabei zuzuschauen und sich erklären zu lassen, wie in Holland ein Brotteig zubereitet wird.
Sein gelernter Beruf ist Bäcker und so wird fleißig geknetet, um für das Frühstück am nächsten Morgen ausgestattet zu sein.
Kein Regen, aber auch wenig Wind haben wir auf der Fahrt in Richtung Bornholm. So werden zwar Segel gesetzt, aber wir benötigen wieder den Motor zur Unterstützung. Eine Nachtfahrt steht an und so müssen 4 Gruppen zu je 4 Teilnehmern für die Nachtwache eingeteilt werden, um die Crew zu unterstützen. Gegen Morgen werden dann auch die Segel wieder eingeholt und um 9:30 Uhr laufen wir in Tejn, einem kleinen Fischereihafen an der Nordspitze von Bornholm ein. Der Sommer zeigt sich auch wieder etwas mehr von seiner guten Seite und das obligatorische „Einlaufbier“ kann auf dem Mitteldeck eingenommen werden.
Landgang bis 19:00 Uhr ist angesagt und so verteilt man sich, um das kleine Dorf etwas näher kennen zu lernen. Natürlich wird auch nach einem Einkaufsladen und einem Bäcker Ausschau gehalten, um die immer wichtige Verpflegung sicher zu stellen.
Linsen mit selbstgemachten Spätzle und Saiten stehen heute auf dem Speiseplan, ein Gericht, dass auf keinem Törn der Betzinger Gilde fehlen darf. Wenn auch die Nichtschwaben ein wenig skeptisch sind, Bettina und Alex, die beiden Schwaben in der heutigen Kochgruppe haben alles und hier besonders die Spätzlespresse, im Griff und konnten alle von dem schwäbischen Nationalgericht überzeugen.
Der 13. Segeltörn ging bis nach Oslo
Bereits schon traditionell im Zweijahresrhythmus startete vor kurzem die Schützengilde Betzingen unter der organisatorischen Hand von Klaus-Michael Tront zum 13. Segeltörn in die nördlichen Gewässer. Heimat für die 29 Segler aus dem Schwabenland, Bayern und auch aus dem Norden war die altbekannte Regina Maris, die „Königin der Meere". Anstelle des Schützenmitglieds, Kapitäns und Eigner des Schiffes Martin Duba hatte diesmal Skipper Joost das Kommando.
Ihm zur Seite standen der vom letzten Törn bekannte 2. Skipper Bauke Douma und die Matrosen Julian und Christel. Die Route führte diesmal von Kiel durch die Kieler Bucht Richtung Kleiner Belt, vorbei an den Inseln Samsoe und Anholt und entlang von Jütland. Nach Verlassen der Landabdeckung von Jütland schlug die Dünung der Nordsee voll durch, mit Wellen zwischen zwei und drei Metern kam die Regina Maris ziemlich ins Rollen und neben einigem Bruch an Glas und Porzellan gab es auch einige grüne Gesichter. Selbst das Schlafen während der angesetzten Nachtfahrt machte Probleme. Beim Befahren der Fahrrinne der Großschifffahrt galt es für die eingesetzten Nachtwachen volles Augenmerk der Bewegung auf dem Meer. Frachter, Tanker, Fähren und Kreuzfahrtschiffe waren zu sehen und ein Warnhinweis auf ein Wrack im Fahrbereich verlangte die Aufmerksamkeit des Skippers und des Rudergängers. Nach 185 Seemeilen in den zurückliegenden 36 Stunden wurde dann der Hafen von Grebbestad an der schwedischen Westküste angefahren. „Endlich mal wieder festen Boden unter den Füßen", so die Aussage einiger, die an den letzten beiden Tagen mit dem schwankenden Boot und ihrem Magen zu kämpfen hatten. Flaggenwechsel hieß es dann tags darauf wieder, denn nach weiteren 48 Seemeilen und meist ruhiger See wurde am Abend die norwegische Stadt Tönsberg angelaufen. Nach einer kurzen Nacht geht es am frühen Morgen weiter zum bisher nördlichsten Punkt aller Törns Richtung Oslo. Das Wetter verlangt wieder regenfeste Kleidung und auch bei der Einfahrt in den Oslo-Fjord bleibt der Himmel wolkenverhangen und regnerisch. Gegen 18 Uhr, nach weiteren 48 und insgesamt 441 Seemeilen, ist Oslo erreicht, das geplante Ziel des 13. Törns. Mit der Akzeptanz des Liegeplatzes im Stadthafen war die Hafengebühr zwar etwas kostspielig, aber von allen als richtig gewählt mit kurzen Wegen in die City und zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Sonnenschein am Folgetag beflügelte die Truppe zu Ausflügen auf die Burg, in das Fram- und Kontiki-Museum, zur Oper oder zur Holmenkollen-Wintersportanlage. Bei längeren Landgängen wurde die norwegische Hauptstadt samt Nachtleben ausgiebig erkundet. Verstärkung an Bord gab es durch die aus früheren Törns bereits segelerfahrene Bettina, die terminlich bedingt hinterherflog und herzlich aufgenommen wurde. Der neunte Tag zeigte sich wieder grau in grau, aber wegen vorhergesagtem gutem Wind wurde bereits um 8.30 Uhr abgelegt Richtung Süden - also schon wieder Richtung Heimat. Nach Aufziehen aller möglichen Segel, vom Großsegel über Schoner, Groß- und Besansegel, Fock, den beiden Klüversegeln und dem Flieger, wurde auch noch ein Toppsegel gesetzt, so dass die Segelfläche stolze 600 qm betrug. Trotz nur 3 bis 4 Windstärken wurden 6,5 Knoten Fahrt erreicht. Bei ruhigem Dahingleiten konnte nun die herrliche Landschaft des Oslo-Fjords genossen werden. Vorbei im Einbahnverkehr an der Insel Hollenderbaen mit Leuchtturm wird die Fahrrinne dann immer breiter, bis dann wieder die Dünung der Nordsee zu spüren ist und die Wellen wieder anwachsen.
Nach 17 Tagen in Rostock Nach acht Tagen mit teils kräftigem Seegang und allen Wetterlagen sowie eineinhalb Tagen bei herrlichem Wetter in der norwegischen Hauptstadt Oslo hieß es für die Seefahrer der Schützengilde wieder Kurs Richtung Süden zu nehmen, bei erhofften guten Windverhältnissen. Zuvor konnte bei abendlichen angenehmen Temperaturen auf dem Oberdeck des Dreimasters Regina Maris das Erreichen des großen Zieles gefeiert werden und erst nach Sonnenuntergang gegen 22.30 Uhr wurden die Feierlichkeiten unter Deck verlegt. Am Ende des Oslo-Fjords wurden auch bald wieder die norwegischen Gewässer verlassen und die schwedische Flagge wurde aufgezogen. Unter vollen Segeln ging dann die Fahrt bis zum Abend, wo dann nach 71 Seemeilen der nächste Zielhafen Strömstad an der Westseite von Schweden angelaufen wurde. Nach kleinen Stadtrundgängen und einer kurzen Nacht wurde früh am Morgen abgelegt und auch gleich alle möglichen Segel gesetzt, so dass bei sechs Knoten bis zum Mittag bereits eine tolle Strecke zurückgelegt werden konnte, ehe bei abflauendem Wind der Motor wieder zur Fortbewegung benutzt werden musste. Nach 13 Stunden Fahrt manövrierte Skipper Joost den Gaffelschoner in den Hafen von Lysekil. Hier wurde die Besatzung um ein weiteres Mitglied verstärkt. Samuel Schickler, aus anderen Törns bereits mit dem Schiff vertraut, verstärkte die Truppe auf dem weiteren Teil der Route. Wegen der noch recht großen zurückzulegenden Strecke bis Rostock musste eine weitere Nachtfahrt eingeplant werden. Zuvor wurde nochmals eine kurze Tagesfahrt gemacht, die jedoch wegen Kühlschrankproblemen und auch nicht besonders gutem Wind erst am Nachmittag gestartet werden konnte. Mit der Besichtigung der majestätisch auf einem Felsen thronenden Kirche mit Konzert bei tollem Wetter wurde diese Zeit locker überbrückt. Bei dann aufkommendem „richtigem" Wind wurden gleich im Hafen die Segel gesetzt, immer wieder ein Erlebnis auch für die Besucher an der Pier, wenn sich ein so stolzes Schiff auch noch unter Segeln verabschiedet. Bei guter Fahrt mit sechs Knoten reichte es zwar bis zum Abend nicht nach Göteborg, aber mit dem idyllischen Hafen auf der Insel Marstrand hatte der Skipper eine glückliche Hand. Die Insel galt früher als Sommerresidenz der schwedischen Könige und wird von einer großen Burg geprägt. Diese zu besichtigen und auch die zehn bereitstehenden Rennboote für eine Regatta war sehr eindrucksvoll. Landabschied nehmen für 36 Stunden hieß es dann wieder. Und dies ganz spektakulär. Nach einer ,,sauengen" Durchfahrt durch die Schären, stets die Felsenlandschaft zum Greifen nahe und teils unter Segel mit der Breitfock, hieß nun der nächste Zielhafen Kopenhagen, die dänische Hauptstadt. Mit entsprechenden Wachmannschaften (dreimal fünf Personen), unter Segel mit bis zu zehn Knoten Fahrt, kam in der Nacht auch wieder Bewegung ins Boot. Bei entsprechender Schräglage und heftigem Rollen wurde es nicht nur Tellern und Gläsern schlecht, sondern auch wieder ein paar Teilnehmern. Ein traumhafter Sternenhimmel entschädigte die auf Deck gebliebenen Harten der Truppe. Vorbei an der Festung Helsingör auf Steuerbordseite und der schwedischen Stadt Helsingborg auf Backbordseite und dem Vorbeiziehen von mehreren Kreuzfahrtschiffen erscheint bald die ,,Kleine Meerjungfrau" in der Einfahrt zum Kopenhagener Hafen, wo wie schon in vorigen Törns, direkt vor dem Schloss und gegenüber der Oper festgemacht wird. Mit Fahrrad und zu Fuß werden die Sehenswürdigkeiten der tollen Stadt bei wunderbarem Sonnenschein erkundet. Schönes Wetter aber wenig Wind bot der nächste Tag beim Ablegen. Trotz fast voller Betakelung gab es eine ruhige Fahrt zum Ausspannen und Bräunen auf Oberdeck. Eine Alarmübung mit Sirene schreckte die so Dahindösenden kurz auf, aber Skipper Joost war bei der „Manöverkritik" zufrieden über die Reaktion der Mannschaft. Als Dank gab es eine Badeeinlage, der Anker wurde gesetzt und als alle wieder an Bord waren, gesellte sich Neptun, der Herr der Meere, unter sie. Die Neuen unter den Seefahrern mussten die obligatorische Aufnahmeprüfung machen und wurden dafür teilweise mit einem Schluck aus Neptuns Flasche oder aus der Ostsee, aber in jedem Fall mit einer Urkunde belohnt. Der 15. Tag sollte ein heißer werden. Nicht nur vom Wetter, sondern auch vom Kochen und Feiern, denn Franks Geburtstag wird gebührend eingeläutet. In der Kombüse wurde ein 4-Gänge-Menü vorbereitet und bald nach Anlegen in Klintholm mit großem Staunen aufgetragen: Flädlessuppe, Salat mit Knoblauchkrabben, Sauerbraten mit Knödeln oder Nudeln und als Nachtisch Panna Cotta, ein würdiges Geburtstagsmenü! Noch etwas müde geht es dann am nächsten, dem 16. und vorletzten Tag des Törns wieder bei Sonnenschein und gutem Wind hinaus auf die Ostsee und nach 53 Seemeilen ist der Yachthafen ,,Hohe Düne" in Travemünde erreicht. Nun heißt es schon auf das Finale vorbereiten. Nach ein paar Wenden geht es dann am letzten Segeltag auch unter Segeln in die Einfahrt der Trave, um die Begrüßung mit Böllerschüssen, die übliche Zeremonie bei der Hanse- Sail in Rostock, zu genießen. Anschließend werden die Segel ein letztes Mal eingepackt, aber besonders akkurat, denn man will ja zeigen, was man in zweieinhalb Wochen gelernt hat. Dann ein letztes Anlegen an der Pier im Verbund mit vielen Segelbooten und Großseglern. Wieder direkt gegenüber der Gaststätte „Alter Fritz", die uns von früheren Besuchen noch in sehr guter Erinnerung war. Ein kurzer Rückblick ergab 889 gefahrene Seemeilen mit unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen auf der Regina Maris. Nachdem es auf die Frage auf einen weiteren Törn in zwei Jahren von Organisator Klaus-Michael Tront (bis dahin Rentner) kein ,,Nein" gab, verabschiedeten sie die Crew-Mitglieder mit dem Gruß: „Dann bis zum nächsten Mal"!
Klaus-Michael Tront/Fritz Pfingsttag
Mehr Motorbootfahrt als Segeltörn
Seit 22 Jahren und nun bereits zum zwölften Mal organisierte der inzwischen „Neu-Hamburger“ Klaus-Michael Tront einen Segeltörn für die Schützengilde Betzingen. Mit Verstärkung aus dem Norden und aus Bayern war der inzwischen vertraute Dreimast-Gaffelschoner „Regina Maris“ mit 28 Seglern und vier Besatzungsmitgliedern besetzt. Vom Wind nicht sehr begünstigt, war diesmal maximal zehn Prozent des Törns unter Segel zu fahren. Klaus Tront und Skipper Martin Dubba wurden während des Törns für die Organisation und Durchführung der Gruppenveranstaltungen im Namen der Schützengilde von Oberschützenmeister Rainer Haap mit einem Geschenk bedacht.
Nach einer anstrengenden Nachtfahrt mit der Bahn und erstmals wieder vollem Gepäck wurde der Aufenthaltsort für zwei Wochen inmitten der abgeschlossenen Hanse Seal im Rostocker Stadthafen angesteuert. Nach Anlieferung und Verstauung von Lebensmitteln und Getränken sowie Verteilung und Einrichten der Kabinen hieß es auch bald „Leinen los“ und zur ersten Fahrt durch die Warne, vorbei am großen Aufräumen am Kai und Gastschiffen der Seal über Warnemünde und zwischenzeitlich mit dem Hauptsegel in die Ostsee westlich Richtung Fehmarn zum ersten Ziel Heiligenhafen. Tags darauf gab es dann eine Segeleinlage in Richtung Eckernförder Bucht und wieder südlich zum Nord-Ostseekanal. Nach vier Stunden im Kanal wurde nach einer tollen Einfahrt über die Eider in Rendsburg im Stadthafen angelegt. Nach weiteren viereinhalb Stunden Kanalfahrt wurde tags darauf Cuxhaven angesteuert und die riesigen Ausmaße der Vorderelbe erlebt. Mal richtig unter Segel und teils mit bis zu acht Knoten Fahrt ging es dann wieder raus in die Nordsee, um dann nach drei Stunden wieder zu raffen und unter Motor Wilhelmshaven anzusteuern.
Durch die Teilnahme an der JadeWeserPort-Regatta unseres Schiffes wurde die Zeit genutzt zur Besichtigung des schönen Städtchens Jever mit Brauerei und des neuen Umschlaghafens JadeWeserPort. Dieser Container-Tiefwasserhafen wurde auf einer Fläche von 160 ha mit 16 Containerbrücken und Liegeplatz für vier Großcontainerschiffe bis zu 430 Meter Länge für 1 Mrd. Euro erstellt. In einem Film konnte die Planung, Aufschwemmung von 45,9 Millionen Kubikmeter Sand, Erbauung und Einweihung (Mitte August 2013) verfolgt werden.
Zurück auf der Regina Maris war tags darauf nach regnerischem Beginn ab der Mittagszeit bei sonnigem Wetter großer Trubel beim Kajenmarkt am Bontekai. Ein Brillant-Höhenfeuerwerk schloss am Abend diese Tage ab. Dann hieß es aber wieder Abschied nehmen und durch das Drehteil der Kaiser-Wilhelm-Brücke und die Schleuse ging es aufs freie Meer Richtung Helgoland. Anfangs unter Segel, bald aber wieder mit Motor, wurde die Hochseeinsel gegen 19 Uhr erreicht. Bereits zum dritten Mal steuerte die Betzinger Crew nun diese Insel an, doch erstmals konnte sie bei traumhaftem Wetter am Abend und am Morgen rundum erkundet werden.
Nachdem ein Bordgast aus Bremerhafen Maultaschenteig besorgte, wurde in der Nacht eine Sonderschicht eingelegt mit der Herstellung von Maultaschen. Die Smutjes Michael, Martin und
Samuel wurden dabei von dem holländischen Matrosen Sietse unterstützt. Beim Ankern am folgenden Tag südöstlich von Amrum kam dann Neptun, der Herr der Meere, an Bord, um acht Landratten nach bestandener Prüfung zu Seeleuten umzutaufen.
Die weiteren Stationen waren an den folgenden Tagen die Insel Sylt mit dem Hafen von Hörnum am südlichen, schmalen Zipfel der größten deutschen Insel und tags darauf der Hafen des 5000 Einwohner zählenden Städtchens Büsum am Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer. Hier waren die Gezeiten des Meeres voll zu spüren. Lag man beim Anlegen mit den Planken knapp einen Meter über dem Kai, waren es gegen 21 Uhr über vier Meter unterhalb und am Morgen zum Ablegen um 8 Uhr nach zwischenzeitlichem Höchststand bereits wieder zwei Meter unterhalb. Dann führte die Fahrt wieder Richtung Elbe und vorbei an Cuxhaven, Brunsbüttel wurde Glückstadt erreicht. Ein letztes Mal Ablegen hieß es dann am Samstagmorgen um 7 Uhr. Recht kurzweilig war die Einfahrt Richtung Hamburg mit stetiger Begegnung teils bis zu 345 Meter langen Container- und sonstigen Schiffen. An der Landungsbrücke Elbphilharmonie, mitten in Hamburg, dann die große Überraschung: Das große Aida-Kreuzfahrtschiff und die Queen Mary II lagen in aller nächster Nähe im Hafen und das Auslaufen der beiden Riesenschiffe war eine Attraktion der besonderen Art. Mit der literarischen eineinhalbstündigen „Führung“ lernte man dann Hamburg unter dem Titel „Hamburg, deine Perlen“ über zwei Schauspielerinnen kennen und nahm auch damit Abschied von Hamburg und dem zwölften Segeltörn, der diesmal wegen falschem, schlechtem oder gar fehlendem Wind mehr eine Motorbootfahrt war. Trotzdem wird es für viele der Teilnehmer heißen: Das nächste Mal sind wir wieder dabei!
Segeltörn 2011
Wenn auch nun schon zum elften Mal so war die Vorgabe 20 Jahr Segeltörn Schützengilde Betzingen diesmal etwas Besonderes. Wer hätte geglaubt, dass bei der ersten Ausfahrt im Jahr 1991 dieser Event einen so langen Bestand haben könnte? Doch jede Fahrt in Ost- oder Nordsee und teilweise beides hatte seinen besonderen Reiz und animierte zum Wiederholen. So wurde auch die jetzige zehntägige Ausfahrt ab Kiel wieder mit Spannung erwartet.
Diesmal wieder mit der Anreise per Zug und Versorgungsfahrzeug wurde der Dreimast-Gaffelschoner „Regina Maris“ mit Kapitän Martin Duba am frühen Morgen übernommen. Nach Verladen von Gepäck und dem vor Ort angelieferten Verpflegungsmaterial hieß es bald Leinen los und für die 31-köpfige Crew im Alter von vier bis 73 Jahren ging es vorbei an Holtenau, Ehrenmal Laboe durch die Kieler Förde hinaus in die Ostsee. Nach einer kurzen Einweisung über Sicherheit, Leben an Bord und Segel setzen durch Matrose Wessel Weddigen, der an diesem Tag seinen 17. Geburtstag feierte, wurden auch umgehend bei leichter Brise die ersten Segel gesetzt. Bald lud das Wasser zum Baden ein, die Segel wurden eingeholt und der Anker gesetzt. Alt und jung vergnügte sich in der nicht allzu warmen See, aber auf der Matratze im Schlepp des Beibootes, von Kapitän Martin gnadenlos gesteuert, wurde es jedem warm, bis er im hohen Bogen im Wasser landete.
Durch die Hebebrücke ging die Fahrt dann weiter zum ersten Anlegen in Kappeln, für einige aus früheren Törns schon bekannt. Mit Landgängen zum Museum, Einkaufen und Bummel in der Hafengegend wurde der Abend und Vormittag verbracht, ehe es weiter ging, wiederum mit schlechtem Wind (flau und falsche Richtung) Richtung Insel Baagoe. Eine Panne mit Riss des Bandes an der Ankerbremse ließ den Kapitän kalt. Mit den vorhandenen Möglichkeiten wurde geschweißt und geschliffen – und es funktionierte wieder!
Unter Rah- und Schonersegel und sanfter Fahrt wurde dann Middelfart an der Insel Fünen angesteuert. Nach Geburtstagsständchen für Leah (14) und einer Bildershow von Martin von der viermonatigen Karibikausfahrt eines Schulprojektes im Jahr 2009 führte die Fahrt tags darauf durch die neue Kleine-Beltbrücke (Ny Lilleboeltsbro) unter Segel bei Windstärke drei bis vier und acht Knoten Fahrt zügig voran bis zur Einfahrt nach Bogense. Alle Neulinge an Bord verkrafteten den Seegang und das erstmalige Schaukeln an Bord großartig. Der Hafen von Kerteminde wurde als nächstes Ziel angesteuert. Selbstverständlich wurde das Steuer des öfteren an die Gäste, ob jung oder alt, übergeben. Und alle meisterten es mit Bravour und Stolz. Nach dem Ablegen und beim Setzen der Segel wurde plötzlich festgestellt – der Flieger, vorderstes Segel am Klüverbaum, hat einen großen Riss. Reparatur war wieder angesagt. Ausbau des Segels, Transport auf Deck und sorgsames Flicken unter Anweisung des Kapitäns war nun an der Reihe. Kerstin Winter und Friedemann Rupp erledigten dies mit Stichel und Nadel im sorgfältigen Zick-Zack-Stich bravourös. Das Segel hielt den ganzen Törn problemlos.
Vor dem neuerlichen Anlegen musste zweimal der Kurs gewechselt werden, da kein Anlegeplatz im Hafen frei war. So wurde der Anlegesteg des Schlosses Waldemar (Valdemars Slot) auf der Insel Tasinge angesteuert und die Zwischenzeit des Anlegens des Personenschiffes „Helge“ ausgenützt. Neben der wunderschönen Schlossanlage mit Museum war auch das Städtchen Troense unweit der Anlegestelle und dortige Hafenanlage lohnende Wanderziele der Crew-Mitglieder. Trotzdem führte die Fahrt weiter Richtung Insel Aero. Vorbei an der Stadt Svendborg unter der knapp über dem Hauptmast führenden Autobahnbrücke hindurch wurde am Südufer der Hafen von Marstal erreicht. Schon am frühen Mittag war die Backschafter-Crew aktiv. Galt es doch, ein viergängiges Geburtstagsmenü vorzubereiten. Der seit Jahren als Gastseglerin mitfahrende Hjördis Wurr aus dem hohen Norden war dies zu ihrem 40. Geburtstag gewidmet. Zwei Vorspeisen, als Hauptspeise Lammkeule und ein leckerer Nachtisch stand auf der Speisekarte. Als Überraschung kamen Eltern und Bruder des Geburtstagskindes an Bord. Ein würdiges Geburtstagsfest folgte bis in die Nacht.
Aber auch hier hieß es wieder Abschied nehmen. Bald nach dem Ablegen in Richtung Langeland wurde eine Gewitterfront gestreift. Teils stürmischer Wind und immer wieder Regenschauer bestimmten diesen Abschnitt, der nach dem Kreuzen mit zwei großen Tankern und einem Kreuzfahrtschiff südöstlich von Insel Fehmarn in Großenbrode endete. Unter starkem Seitenwind waren die Künste von Kapitän Martin beim Anlegen im Yachthafen gefordert. Diese flauten auch tags darauf nicht ab, so dass ein Auslaufen nur unter Schwierigkeiten hätte absolviert werden können. Der schöne Strand und flotte Starkwindsurfer sorgten auch bei dem verlängerten Aufenthalt für Kurzweil. Wegen stürmischer Winde musste der Grillabend in die Kombüse verlegt werden. Auch eine Freundschaft wurde geschlossen. Die mitfahrende siebenjährige Franziska „fand“ ihr Boot – eine Holzyacht mit dem Namen Franziska aus Hamburg.
Da es nun schon wieder auf den Abschied zuging und Skipper-Frau Uschi mit Kindern wegen zu Ende gehender Schulferien Richtung Hamburg abreisen mussten, wurde die Abschiedsparty etwas vorverlegt. Völlig platt waren dabei Martin und Uschi über das Geschenk der Crew anlässlich der 20 Jahre Segeltörn mit Martin. Der Neu-Hamburger Klaus-Michael Tront, wiederum hervorragender Organisator der Veranstaltung, hatte in Zusammenarbeit mit seinem Schwiegervater Bernhard Fallenbacher die Regina Maris im Maßstab 1:100 bis ins kleinste Detail nachgebaut. Glasgeschützt in einem Rahmen fand Martin sofort ein Plätzchen in der Messe, wo es tags darauf bereits angebracht war. Das Fläschchen „Schiffsdiesel“ schenkte der Kapitän sogleich zur Kostprobe an alle aus.
Die letzte Fahrt dieses Törns ging dann von Großenbrode bei immer noch lebhaftem Wind und teils starken Schauern in Richtung Zielhafen Rostock. Nun konnten auch die Neulinge erleben, wie es auf rauer See manchmal abgeht, und gar mancher hatte seine Probleme mit dem unruhigen Schiff und dem Wellengang. Trotzdem waren dann die ankommenden Großsegler zur Hanse Sail beim Einlaufen in Warnemünde und durch die Warnow nach Rostock für alle ein Augenschmaus. Im Stadthafen reihten sich dann Segler an Segler und Traditionsschiffen - bei nachlassendem Regen dann Fotomotive an Masse.
Nach dem Abendessen in Rostock, einer letzten Übernachtung an Bord und Verladen des Gepäcks kamen die nun seetauglichen Flachländer mit der Bahn über Hamburg, Frankfurt, Stuttgart wohlbehalten und um viele Erlebnisse reicher in Reutlingen an mit der Vorfreude auf einen vielleicht weiteren Törn in zwei Jahren.
Fritz Pfingsttag
Segeltörn 2009
Beim letzten Törn in Rostock angekommen, stiegen wir in diesem Jahr in Rostock, nach der Hanse-Sail zu. Als geplantes Ziel stand die Stadt Visby, auf der schwedische Insel Gotland auf dem Plan. Doch in diesem Jahr fehlte der notwendige Westwind, der uns im Jahre 2003 von Kiel bis nach Stettin getragen hatte. So musste dieser Plan aufgegeben werden und die Stadt Karlskrona war der nördlichste Hafen bei dieser Reise. Tags zuvor wurde geankert, um auf einer kleinen unbewohnten Insel bei einem Lagerfeuer und zünftiger Gitarrenmusik den lauen Sommerabend zu genießen. Der Wind frischte etwas auf und so wurde unser nächstes Ziel, die Insel Christansö, mit flotten 7,8 Knoten schnell erreicht. Weiter ging es zur Insel Bornholm und von dort auf die Insel Rügen nach Saßnitz. Ein kleiner Nachmittagsspaziergang entlang der Kreidefelsen bis zum Königstuhl, war für die wandergewohnten Schwaben kein Problem, ist man doch von der schwäbischen Alb andere Aufstiege gewohnt. Ein weiteres Highlight bei diesem 10. Törn, war der Besuch der Störtebeker Festspiele auf der Freilicht-Bühne in Ralswiek am anderen Ende der Insel. Beeindruckend dann auch am nächsten Tag die Fahrt mit dem Segler vorbei an den Kreidefelsen. Nicht beeindrucken war der immer mehr nachlassende Wind und so wurde wie schon so oft bei dieser Wetterlage das Beiboot zu Wasser gelassen und jeder durfte seine Stand- bzw. Liegefestigkeit auf der vom Beiboot gezogenen Matratze unter Beweis stellen. Am Ende schafft Skipper Martin aber alle und jeder durfte wieder mehr oder weniger das gute Ostseewasser genießen. Bei flauem Wind kommt man aber nicht gut voran und so war einmal wieder eine Nachtfahrt angesagt. 26,5 Std. Nonstop-Fahrt bis zum Einlaufen in Eckernförde wurden mit einem tollen Sonnenuntergang, einer sternklaren Nacht und einem ebenso herrlichen Sonnenaufgang belohnt. Doch nicht nur die Augen haben bei dieser Nachtfahrt profitiert, auch der Magen, der sich ja nun schon bei fast allen an den Seegang gewöhnt hatte, wurde von Hobbykoch Martin zu Tages- und Nachtzeiten mit allem noch Verfügbaren aus Vorratskammer und Kühlschrank verwöhnt. Die Abschlussfete, bei der sich auch wieder Neptun, der Herr der Meere eingefunden hatte, dauerte dann auch bis in die frühen Morgenstunden an, sodass beim Großreinschiff am nächsten Tag das Wasser nicht nur für das Deckschrubben benötigt wurde.
So zeigte sich Skipper Martin beim Einlaufen in die Kieler Förde nicht nur ein aufgeklartes Oberdeck, sonder auch wieder aufgeweckte Gesichter, die einem weiteren Törn in zwei Jahren gerne entgegensahen.
Segeltörn 2007
Zwei Argumente sprachen für einen etwas längeren Törn. Einmal das Thema „Umrunden“ vom letzten Törn und zum Zweiten die Möglichkeit wieder ein paar neue Hafenstädte in Nord- und Ostsee kennen zu lernen. Durch die Pflichtteilnahme der Regina Maris an der Hansesail in Rostock gab es für uns die Varianten 1,5 oder 2,5 Wochen zu buchen. Wir entschieden uns für die 2,5 Wochen und die Umrundung der dänischen Halbinsel Sealand. Da in diesem Jahr die Teilnehmer nicht komplett aus den Kreisen der Schwaben gewonnen werden konnte, gab es zur Kieler Woche eine Ausschreibung zu der sich dann auch 6 Teilnehmer für diesen Törn meldeten.
Wie in den letzten Jahren wurde die Anfahrt nach Kiel mit dem Bus bewältigt. So war dann auch kein Problem den ersten “Neuen“ in seinem Heimatort in der Nähe von Hildesheim abzuholen. Er erwartet uns am Feuerwehrmagazin mit einem Frühstück, so seine Ankündigung bei Klaus. Das konnte sich dann auch sehen lassen und so hatte Jörg schon am ersten Tag alle auf seiner Seite. Den Zweiten neuen Teilnehmer sollten wir in Hamburg, gleich nach dem Elbtunnel rechts ab, an der ersten Bushaltestelle abholen. Schwer bepackt mit See- und Schlafsack stand an dieser Haltestelle eine junge Dame, die dann auch mit einem freudigen Hallo in den Kreis der Segler aufgenommen wurde.
Der dritte und der vierte Neue kamen in Kiel an der Blücherbrücke, dem Liegeplatz der Regina Maris dazu. Ein Nordfriese und ein waschechter Bayer standen dort, um mit uns die Umrundung der Halbinsel Sealand zu wagen. Doch zunächst gingen wir es gemütlich an und fuhren, leider unter Motor durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Brunsbüttel.
Helgoland sollte von dort unser nächstes Ziel sein. Der Wind frischte auch bei dieser Überfahrt schon auf, doch auf der Fahrt nach dem dänischen Fährhafen Esbjerg wurde es mit dem Wind noch heftiger. Diesen Hafen anzulaufen war Pflicht, kam doch hier eine weitere Teilnehmerin hinzu. Mit der Fähre hatte sie die Strecke von ihrem Heimatort Hamburg nach Espjerg zurück gelegt. Ina konnte leider nicht von Anfang an dabei sein, aber die Erzählungen von Skipper Martin über unsere Törns und auch die „Umrundung“ hatten sie gereizt. Selber Seglerin bei einer Betriebssportgruppe war sie Seegang gewohnt, was einige der Teilnehmer bei der nun doch sehr heftig gehenden Nordsee nicht von sich behaupten konnten, sie nahmen dann von Esbjerg nach Thyborön, unserem nächsten Etappenziel den Zug. Da es mit dem Wetter nicht besser wurde, schlug Skipper Martin eine Änderung der Route vor. Also doch nichts mit Umrundung. Dafür aber eine tolle Langschaft die sich uns bei der Fahrt durch den Ljmfjord präsentierte. So, konnte auch einmal wieder geankert und ausgiebig gebadet werden.
Das nächste Ziel, die Stadt Alborg, wurde leider mit einer gebrochenen Gaffel erreicht. Ein Halse-Manöver wurde nicht nach Anweisung durchgeführt und die Gaffel des Schonersegels schlug mit voller Wucht gegen die Stahlseile der Mastbefestigung. Nicht gerade begeistert, aber doch in seiner bekannten ruhigen Art, wurde dieses Malör behoben und die Gaffel gegen die vom Besan ausgetauscht. So ging es nur mit zwei Großsegeln weiter zur Insel Läsö und von dort zur schwedischen Stadt Göteborg. Hier wollte Daniela eine weitere Teilnehmerin für die noch restliche Zeit zusteigen. Auch sie wurde, wie bei uns üblich, mit einem Campari-Orange an Bord begrüßt.
Ab jetzt ging es Richtung Süden, denn in 8 Tagen sollten wir in Rostock zur Hansesail ankommen. Doch bis dahin gab es noch einiges zu sehen, zu erleben und zu feiern. Durch das Erfassen der persönlichen Daten für den Zoll, waren natürlich auch die Geburtstage bekannt und so ergab es sich, dass eine der Neuen in diesen verbleibenden Tagen ihren Geburtstag feiern durfte. So wurde Kopenhagen nicht nur zur Stadtbesichtigung, sondern auch zum Beschaffen eines kleinen Geburtstagspräsentes genutzt. Dieses wurde dann in dem kleinen Hafenstädtchen Dragoer, nach einer ausgedehnten Tanzparty an Oberdeck zur Mitternachtsstunde dem Geburtstagskind Hjördis überreicht, verbunden mit einem „Happy Birthday“ von der gesamten Mannschaft.
Wenn auch das Aufstehen dem einen oder der anderen am nächsten Tag etwas schwer fiel, es wurden wieder Segel gesetzt und unter der Oersundbrücke hindurch ging es weiter zur schwedischen Stadt Malmö. Den Abschluss setzte wie bei jedem Törn der Besuch von Neptun dem Herrn der Meere, um den Neuen unter den Teilnehmern die Seetauglichkeit zu bescheinigen.
Segeltörn 2005
So sollte es dann auch kommen und es sollte wieder ein Törn mit vielen neuen Eindrücken für die Teilnehmer werden. Und die waren in diesem Jahr zum Teil noch sehr jung. Ihre Eltern waren zum Teil beim ersten Törn auf der Albert Johannes als Freund und Freundin dabei gewesen. Gestartet wurde in diesem Jahr in Amsterdam, dem Heimatort von Skipper Martin, da die Regina Maris dort an der traditionellen Sail teilgenommen hatte. Doch nicht er sollte uns in den nächsten beiden Wochen über die Nord und Ostsee schippern, sondern sein Vertreter Gauke mit seiner Partnerin Marja waren bei diesem Törn dabei. Schon die Anfahrt mit dem Bus war ja etwas Neues für uns. Doch die Auslaufparade am Montag an der viele große Dreimaster teilgenommen haben, brachte nicht nur unsere Jugend ins Staunen. Mit diesen Eindrücken ging es dann hinaus in die Nordsee, entlang den Westfriesischen Inseln, mit einem Zwischenstopp auf der Insel Terschelling, weiter an den Ostfriesischen Inseln Richtung Helgoland. Wer von der Nord- in die Ostsee möchte, um den langen, oft sehr stürmischen Weg über das Skagerrak zu vermeiden, wählt den bequemen Weg durch den Nord- Ostseekanal. So auch wir und somit wieder etwas Neues bei einem Törn. In Kiel wurde dann die Mannschaft zum Teil ausgetauscht. Aber nicht weil sie sich nicht anständig benommen hatten, sondern, weil sie für 2 Wochen doch noch etwas zu jung waren. So stiegen die Eltern mit ihren Kindern aus und ein paar Interessenten, die sich auch einmal ein wenig Seeluft um die Nasen blasen lassen wollten stiegen zu. Mit den 13 Teilnehmern, die die komplette Zeit an Bord blieben, konnten nun noch einmal die Segel gesetzt werden. So wurde die sogenannte dänische Südsee mit ihren Inseln Langeland und Ärösköbing in dieser Woche umrundet, um dann wieder zum Liegeplatz in Kiel
an der Blücherbrücke zurück zu segeln. Das Thema „Umrunden“ sollte uns dann noch bis zum nächsten Törn in zwei Jahren beschäftigen.
Segeltörn 2003
In diesem Jahr starteten wir am 11. August in Rostock nach der Hansesail. Bei diesem Törn gab der Wind gleich zu Beginn die Richtung vor. Westwind und immer noch mehr Westwind brachten uns nach Warnemünde immer weiter nach Osten. Das Vorgeben der Richtung beim Segel ziehen, kam in diesem Jahr von einer jungen Dame. Die israelische Matrosin Hadas Simon hatte in dieser Saison bei Skipper Martin angeheuert und gab uns scharmant, aber klar und deutlich die Anweisungen zum Segel setzen und Segel bergen. Vorbei an Darßer Ort um die Insel Rügen herum erreichten wir unseren erster Hafen, die alte Hansestadt Stralsund. Da uns der West- bzw. Südwestwind weiterhin treu blieb, ging es am nächsten Tag weiter Richtung Osten. Vorbei an Peenemünde, hinein in die Peene bis zu dem kleinen Städtchen Wolgast. Doch bevor wir im Hafen festmachen konnten, mussten wir erst warten, bis die Klappbrücke über die Peene geöffnet wurde, um die Regina Maris mit ihren hohen Masten zu passieren zu lassen. Auch der folgende Tag brachte in Sachen Windrichtung nicht neues und so kam die Frage, bzw. Feststellung vom Skipper: „In Stettin ward ihr doch eigentlich auch noch nicht!“ Gesagt getan, bzw. gesegelt. Am 6. Tag liefen wir, vorbei am polnischen Segelschulschiff in Stettin ein. Nach dem Abendessen, es gab übrigens Maultaschen in der Brühe, wurde dann ausgiebig die Stadt erkundet. Bei der Rückfahrt am nächsten Tag durch das Stettiner Haff nach Swinemünde kam ein wenig Hoffnung auf, dass der Wind drehen würde. Doch der tat uns den gefallen nicht, frischte sogar noch etwas auf und brachte uns bei hohem Seegang und hart am Wind an die Südspitze von Schweden. Entlang der Küste ließ der Wind etwas nach er drehte jetzt auch etwas, sodass unser nächstes Ziel die dänische Hauptstadt Kopenhagen angesteuert werden konnte.
Auch hier war wieder ausgiebiger Landgang und zusätzlich dänisches Softeis satt angesagt.
Zurück ging es dann über Dragör, Klintholm, Nysted und Heiligenhafen nach Kiel. Doch auch bei dieser Fahrt kam Neptun zu Besuch und konnte einmal mehr den Schwaben die bei gutem Wind und zum Teil heftigen Wellen erworbene Seetauglichkeit bestätigen. Zur Erinnerung an den Törn mit den Schwaben, wurde Matrosin Hadas noch ein großes Glas Schokocreme, die sie in diesen 2 Wochen fast ausschließlich gegessen hatte, überreicht. Sie würde man wohl nicht mehr so schnell wiedersehen, bei Skipper Martin und seiner Uschi wären es höchstens 2 Jahre, so Klaus bei seiner Verabschiedung.
Segeltörn 2001
Mit insgesamt 53 Teilnehmern, 42 aus RT und 11 aus Rostock – 2 Boote Regina Maris und die aus dem ersten Törn bekannte Albert Johannes – Ein einmaliger Versuch, der leider nur Abends bestehende Kontakt untereinander und die von uns gewohnte Einigkeit konnte mit den Teilnehmern aus Rostock leider nicht gelebt werden, so hatte man nicht nur mit Wind und Wetter, sondern auch mit den Eigenarten der Gäste aus Rostock zu kämpfen hatte. Ein Lob an bei diesem Törn an Fritz und die „Jungen der Gilde“ die mit dem Vorsatz: „Nur gemeinsam sind wir stark!“ diese Herausforderung gemeistert haben.
Mit Start in Kiel geht es immer wieder in Sichtkontakt mit der Albert Johannes Richtung Osten. Die Insel Bornholm und die vorgelagerte kleine Insel Christinasö sind unser Ziel. Bei den Begegnungen kommt es selbstverständlich immer wieder zu erbitterten Wasserschlachten zwischen den beiden Besatzungen. Das Wetter lädt aber auch zum Baden ein und so wird der Anker heruntergelassen und anschließend ausgiebig geschwommen. Der Befehl „Anker lichten“ war schnell gesagt, aber das Hochkurbeln der etwa 60m lange Ankerjette der Albert Johannes, nahm dann schon etwas mehr Zeit in Anspruch. Neben dem nun schon traditionellen Tontaubenschiessen, daß natürlich nur auf der Regina Maris durchgeführt werden konnte, wurde immer wieder Sichtkontakt zur Albert Johannes gesucht und auch die Häfen wurden gemeinsam angelaufen. Eine besondere Beobachtung konnte auf der Regina Maris gemacht werden. Eine Windhose wanderte in Sichtweite vorbei und streift mit heftigem Hagel und Regen die Albert Johannes. Mit der Aussage, da blieb kein Haar trocken, kann man den Zustand der dort mitfahrenden Crew, eindeutig beschreiben. Aber auch das ging, um Glück ohne größere Verletzungen vorbei und nachdem in Darßer Ort beide Schiffe nebeneinander festgemacht hatten, zeigte sich wieder einmal Neptun und hatte bei diesem Törn eine Menge Arbeit um alle „Landratte“ zu taufen.
Segeltörn 1999
Schützen aus Gächingen hatten sich diese mal in die Teilnehmerliste eingetragen. Eigentlich sollte es durch den Nord-Ostseekanal in Richtung Nordsee gehen, aber wegen schlechtem Wetter auf der Nordsee war das nicht möglich. Ziel war nun die schwedische Stadt Göteborg, die wir durch den großen Belt anfahren wollten. Wehte zunächst noch eine steife Brise, so ließ diese aber schnell nach und wir mussten zum Teil mit Motorantrieb laufen. Dieses, für Segler doch sehr unangenehme Geräusch, wurde dann von Diskjockey Markus mit fetziger Musik über die Oberdeck-Lautsprecher übertönt. Der Wind frischte dann auch wieder auf und wir konnten bis zum Sonnenunter- bzw. Mondaufgang unter voller Besegelung laufen. Kein Frühstück ohne frische „Weckla“, so unsere Devise. Und wenn die Bäckerei etwas weiter vom Hafen entfernt liegt, schnallt man sich eben die mitgebrachten Inliner unter und hat die Strecke in kürzester Zeit zurückgelegt. So auch Kerstin und Marc an dem Morgen, an dem sie für die Organisation des Frühstückes eingeteilt waren. Profitiert hat davon auch Rona, die Tochter von Skipper Martin und seiner Uschi, da sie in ihrem Kinderwagen zu diesem Ausflug mitgenommen wurde.
Klaus und Klaus konnten wir für diesen Törn leider nicht gewinnen, aber mit Martin und Martin hatten wir auch ein Duo, dass mit Schifferklavier und Gesang an so manchem Abend für zünftige Seemannstimmung sorgte.
Auch die sportliche Betätigung, bei Seefahrern ja nicht gerade beliebt, kam nicht zu kurz. Ein ausgedehnter Ausflug mit ausgeliehenen Fahrrädern sorgte wieder einmal für Abwechslung.
Der am nächsten Tag wieder auffrischende Wind, sorgte nicht nur für ein schnelles Vorwärtskommen.
Manch einer hatte Probleme das ausgiebige Frühstück über den Mittag zu retten. Doch auch diese „üble“ Zeit ging vorbei und bei wieder etwas ruhigerer See legte Bäcker Hans mit Assistentin Kerstin in der Kombüse richtig los und wir konnten im August, mitten zwischen den dänischen Inseln einen zünftigen Mutscheltag einlegen. Das eigentliche Ziel, die schwedische Stadt Göteborg, konnten wir nach den vielen heftigen Stürmen nun nicht mehr erreichen. So wurde die kleine Insel Anholt als Ziel und einem, für viele sehr wichtigen, Ruhetag ausgeguckt. Bei 28° und herrlichem Sonnenschein, wurde diese kleine Insel für uns der zeitliche Wendepunkt dieser Reise. Bei ausgedehnten Spaziergängen und verschiedenen Strandspielen bereiteten wir uns auf die anstehende Rückreise vor. Frühes Ablegen in Richtung Süden war am Montagmorgen angesagt. Die See war ruhig genug um einmal wieder die Wurftaubenschiessanlage aufzubauen und unsere Schiesskünste unter Beweis zu stellen. Doch auch das Großreinschiff stand wieder auf dem Plan. Doch dieses Mal gab es einen besonderen Anlass das Boot sauber herzurichten. Eine Verlobung sollte es sein. Am 1. September 1999 auf Position 55°30`88“ Nord und 9°41`177“Ost gaben Kerstin und Marc ihre Verlobung bekannt.
Zu der sich auch Neptun in die Reihe der Gratulanten eingereiht hatte, um dann anschließend den neuen die Seetauglichkeit zu bescheinigen.
Dies alles sorgte bis zum Einlaufen in Kiel für viel Gesprächsstoff. Doch auch die Bundesbahn leistete ihren Beitrag zu diesem auch wieder unvergesslichen Törn. Nach vielen Ausfällen und verspäteten Zügen war eine Weiterfahrt von Stuttgart nach Reutlingen nicht mehr möglich, sodass wir diese Strecke mit Taxis zurücklegen mussten.
Segeltörn 1997
Es gab diesen vierten Törn und er sollte wieder etwas Besonderes werden. Dieses Mal kam die Anfrage von Skipper Martin an Klaus Tront, ob die Gruppe Interesse an einem Törn hätte, der in der schwedischen Hauptstadt Stockholm starten und wiederum in Kiel enden sollte. Diese Strecke kann aber nicht in einer Woche bewältigt werden und so wurde der erste zweiwöchige Törn gebucht. War bisher der Transport, mit einem LKW der freundlicherweise immer von der Fa. Möbel-Center zur Verfügung gestellt wurde eigentlich problemlos, so stellte sich für den Organisator die Frage, wie bekommen wir alles nach Stockholm. Der LKW stand wieder zur Verfügung und es fanden sich auch zwei Fahrer. Fritz und Schwager Helmut hatten sich bereit erklärt, diese Strecke mit Essen und Getränken einmal quer durch Deutschland, Dänemark und Schweden bis in den Hafen von Stockholm zu übernehmen Nach der Verladung von Gepäck und Verpflegung durch die Teilnehmer, die die Anreise mit der Bahn bewältigt hatten, wurden die Fahrer Jürgen Müller und Tobias für die Rückfahrt nach Kiel verabschiedet. Jedoch nicht bevor ein Bild vom BMC-LKW vor dem Stockholmer Schloss geschossen wurde. Verpflegung verstauen, Kojen verteilen, Einweisung, Segel setzen, für die Teilnehmer die bereits das 4. Mal dabei waren, schon Routine, aber und auch die Neuen fanden sich schnell zurecht und wurden schon am 2. Tag von der herrliche Landschaft der schwedischen Schären in ihren Bann gezogen. Hier bot sich natürlich das Ankern in einem der Schären an und bei Sonnenschein und langen Tagen, wurde abends und manchmal auch schon morgens noch vor dem Frühstück ausgiebig gebadet. – Etwas weiter draußen, trotz ruhiger See kam plötzlich Bewegung ins Schiff. Auf dem Achterdeck hatten Skipper Martin und Klaus, die von Fritz mitgebrachte Tontaubenwurfanlage aufgebaut. Wurftaubenschießen auf hoher See, eine besondere Herausforderung auch für Sportschützen, die es eigentlich gewohnt sind ein ruhiges Ziel vor sich und vor allem einen festen Untergrund unter sich zu haben. Aber die eine oder andere Tonscheibe wurde dann doch vor dem Auftreffen auf dem Wasser getroffen.
Der Hafen und die mittelalterlich wirkende Stadt Visby auf der Insel Gotland, waren ein weiterer Höhepunkt dieser Reise, aber auch eine Nachtfahrt, bei der kurz nach dem Sonnenuntergang schon wieder der Sonnenaufgang folgte. Ein Erlebnis, dass wir „Südländer“ nicht so oft erleben können. Neu waren ja auch die 2 Wochen, die man in den 4er Kabinen miteinander auskommen musste. Gegenseitige Rücksichtnahme war gefragt und wenn es einmal Unstimmigkeiten gab, wurden diese mit ein paar klärenden Worten und einem gemeinsamen Glas, schnell aus dem Weg geräumt. Und da es nicht immer nur schönes Wetter gibt und die Ostsee auch einmal ungemütlich werden kann, lies sich der eine oder andere, das zuvor mit viel Engagement zubereitete Essen auch schon mal wieder durch den Kopf gehen. Dieses, meist leichte Unwohlsein ging aber schnell vorbei und nach einer kurzfristigen Menüumstellung auf Zwieback, konnte der- oder diejenige den Törn und auch das nächste Essen wieder voll genießen. Doch auch 2 Wochen gehen irgendwann zu Ende und nach einem Grillabend in einem kleinen dänischen Hafen, dem Besuch von Neptun und der Wasserschlacht war man sich einig, der nächste Törn kommt bestimmt und er wird wieder über 14 Tage gehen.
Segeltörn 1995
Es gab ihn und er sollte eine bleibende Erinnerung für Fritz Riehle werden. Sein 40. Geburtstag lag in der Zeit des geplanten Törns. Ein Geburtstag auf See, für einen waschechten Schwaben doch sehr außergewöhnlich. Begleitet von Frau, Sohn, Schwager und Schwägerin und weiteren 26 Schützen-Kameradinnen und Schützenkameraden sollte dieser Geburtstag in den dänischen Gewässern gefeiert werden. Bis dahin gab es wie immer viel zu organisieren, wollten wir doch dem Geburtstagskind auch kulinarisch etwas Besonderes bieten. Anreise und Einweisung war für viele der insgesamt 31 Teilnehmer ja schon fast Routine und die Neuen konnten von der Erfahrung der „Schon-mal-dabei-gewesenen“ profitieren. So waren Segel setzen und einholen schon fast Routine und von Skipper Martin oder Matrose Joschi gab es nur kleinere Korrekturen und Hinweise.
Der Festabend wurde dann nicht in einem Hafen, sondern vor Anker auf Position 54°49`30“ N und
10° 22`30“ O mit einem 4 Gänge Menü eröffnet. Eine Champignon-Creme-Suppe wurde als erstes serviert, gefolgt von der Vorspeise, einer Honigmelone mit geräuchertem Schinken. Der Hauptgang war dann selbstverständlich typisch schwäbisch. Ein Zwiebelrostbraten mit handgedrückten Spätzle und verschiedenen Salaten ließen die ferne Heimat für diesen Abend vergessen. Schoko – und Vanille-Pudding die als Nachtisch kredenzt wurden, rundeten das für Laienköche hervorragend zubereitete Menü passend ab. Aber auch Skipper Martin ließ es sich nicht nehmen, etwas Besonderes zu bieten. Ein feuerspuckender Skipper hoch oben im Hauptmast, sorgte nicht nur beim Geburtstagskind für Staunen und Beifall. Die bei völlig abgedunkeltem Schiff vorgeführte Einlage wurde dann mit einem Kopfsprung in die Ostsee abgeschlossen. Alle hatten sich auf der Seite, auf der Skipper Martin abgetaucht war eingefunden, um sein Auftauchen zu sehen, waren aber völlig baff, als dieser an der anderen Bordwand wieder auf das Boot kam. Diese außergewöhnliche Aktion, die vergangenen Tage auf See und viele andere Themen wurden dann beim anschließenden Fest ausgiebig diskutiert und dabei natürlich immer wieder auf unseren Fritz angestoßen.
Segeltörn 1993
Dieser Entschluss wurde dann im Jahre 1993 in die Tat umgesetzt. Doch dieses Mal nicht mit der Albert Johannes, sondern mit der neuen, im Jahre 1992 von Skipper Martin Duba aus einem ehemaligen Fischerboot umgebauten "Regina Maris" - der Königin der Meere. Wieder für eine Woche und wieder war Kiel der Start- und Zielhafen des Törns. Von den begeisterten Erzählungen der Teilnehmer aus dem ersten Törn neugierig geworden, waren jetzt nicht nur Jungschützen dabei. Die etwas größere Regina Maris hat Platz für insgesamt 36 Personen und war mit 34 Teilnehmern fast komplett ausgebucht. Die beiden restlichen Kojen wurden für die Verpflegung genutzt, die ja bei jedem Törn mitgebracht werden musste. So ist es auch immer wieder notwendig jeden Tag für alle Teilnehmer und der Crew, die in der Regel aus dem Skipper und einem Matrosen besteht, das Essen zuzubereiten. Frühstücken, wie in einem Hotel, kann man jeden Morgen in der Messe, dem Aufenthaltsraum des Schiffes. Je nach Plan und Rezept wird dann am Abend im Hafen oder auch vor Anker, von der für diesen Tag eingeteilten Gruppe gekocht. Mindestens ein Gericht mit selbstgedrückten Spätzle ist Pflicht, aber auch Brot wurde schon gebacken. Und bei Nachtfahrten darf natürlich der Mittelwächter, das Essen bei Wachwechsel nicht fehlen. Diese Nachtfahrten sind besonders bei klarem Himmel ein beindruckendes Erlebnis. Der Sonnenuntergang, wenn der große runde Feuerball im Meer versinkt, ein Blick auf einen nicht von künstlichem Licht beeinträchtigten Sternenhimmel, der für uns doch sehr seltene Anblick der Milchstraße und natürlich der Sonnenaufgang, soweit man es zu dieser frühen Stunde schon wieder geschafft hat aus der Koje zu klettern. Hier kommt immer wieder Begeisterung auf und mit dieser Begeisterung auch schnell die Entscheidung beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. Auch beim 2. Törn hatte sich Neptun, der Herr der Meere angekündigt, um den neuen noch nicht getauften Teilnehmern, die Seetauglichkeit mit einer Urkunde zu bescheinigen. Nach der Wasserschlacht, dem Großreinschiff und dem „Allemanns-Manöver“, dem Verladen von Gepäck und der restlichen Verpflegung wurden alle von Skipper Martin und seinem Bootsmann in die heimatlichen Gefilde zurück geschickt. Wird es einen dritten Törn geben, so die Frage der Teilnehmer und interessierten Besucher ein paar Wochen später beim Bilderabend im Schützenhaus?
Segeltörn 1991
Der erste einwöchige Törn wurde auf dem Dreimastgaffelschoner Albert Johannes, (Im Bild oben rechts) einem sogenannten Plattbodenschiff durchgeführt. Die Bundesbahn brachte die Jungschützen der Gilde nach Kiel, dem Start und Zielhafen dieser, für die meisten Teilnehmer, ersten Seereise. Nach der Einweisung durch den Skipper Martin Duba, hieß es gleich „Leinen los“ und in Höhe des Marine Ehrenmales bei Laboe, wurden bereits zum ersten Mal die Segel gesetzt. Kein Motorgeräusch, nur der Wind und die, an die Bordwand schlagenden Wellen, waren zu hören. Der Wind gibt uns die Richtung vor, gab Skipper Martin seine Devise bekannt. Und so ging es zunächst nach Norden in Richtung Dänemark und durch den kleinen Belt. Abends wurden die Segel eingeholt und man lief einen der vielen kleinen Häfen in der sogenannten Dänischen Südsee an. Die 5 Tage waren schnell vergangen und es ging durch den großen Belt zurück in Richtung Kiel. Für den letzten Abend hatte sich Neptun, der Herr der Meere angekündigt. Nach einer Woche Segel setzen und reffen, Seile aufschießen, Deck schruppen und die Einweisung in Navigation und Wetterkunde, sollte auf der vor Anker liegenden Albert Johannes eine letzte Prüfung vor den Augen Neptuns stattfinden. Diese wurde auch von allen Teilnehmern bestanden und so konnten Sie aus seiner Hand eine Urkunde entgegennehmen, auf der ihnen bestätigt wurde, dass sie sich ab sofort nicht mehr als Landratte bezeichnen lassen müssen. Das am Ende einer Reise notwendige Groß-Reinschiff, artete dann schnell in die auch bei den kommenden Törns immer mit Begeisterung durchgeführte Wasserschlacht aus. In Kiel angekommen, wurde die restliche Verpflegung in den bereitstehenden LKW verladen und es ging mit der Bahn und mit vielen neuen Eindrücken zurück in die Heimat. Bei einem Bilderabend im Schützenhaus ließ man sich dann den Törn noch einmal Revue passieren und kam zu dem Entschluss, so etwas wieder einmal durchzuführen.