Geburtstagstörn zum 60. Geburtstag von Martin Duba
Einen außerordentlichen Segeltörn hatte Organisator Klaus-Michael Tront in diesem Frühjahr
ausgeschrieben. Vom 16. bis zum 20.5.2022 sollte dieser Törn dauern, um dann am Mittwoch, dem 18. Mai 2022 irgendwo in der Ostsee auf dem Dreimaster Regina Maris den 60. Geburtstag von Skipper und Vereinsmitglied Martin Duba zu feiern. Und da nur die Chartergesellschaft, seine Frau Uschi und die beiden Töchter Rona und Marie wussten, dass wir die Gruppe sind, die in dieser Woche kommen wird, war es ein ganz besonderes „Hallo“, als wir am Montagmorgen auf der Blücherbrücke, dem Liegeplatz der Regina Maris in Kiel, eintrafen.
Nach der Begrüßung und dem Verladen von Gepäck und Verpflegung hieß es dann kurz nach 11:00 Uhr, „Alle Leinen los und ein“! Die Einweisung in die Geheimnisse des Segel setzen und dem Verhalten an Bord wurde durch Matrose Jan und unserem Markus Bay vorgenommen. Er war ja auch schon des Öfteren dabei und konnte so den Neulingen die ersten Instruktionen geben. Natürlich wurde auch wieder die Fahne der SGi und seit ihrer Teilnahme, auch die der NeckarSegler gehisst, um den vorbeifahrenden Schiffen zu zeigen, wer hier an Bord ist, um die Ostsee zu besegeln.
Bei gutem Wind wurden auch gleich die Segel gesetzt. Doch nicht lange und bei achterlichem Wind mussten Schoner- und das Klüversegel wieder eingeholt und die Breitfock gesetzt werden. Dann ging der Motor aus und nur noch der Wind und das Rauschen der Wellen waren zu hören. Als heutiges Ziel wurde Eckernförde festgelegt. Eine Stadt, die wir in den 30 Jahren, die wir nun mit Skipper Martin unterwegs sind, erst zum zweiten Mal angefahren haben. So war noch genügend Zeit für Neulinge sich mit dem Boot vertraut zu machen und die „Schonmal-Dabeigewesenen“ genossen bei gutem Wetter die Ruhe irgendwo an Oberdeck. Ein besonderes Highlight dann beim Anleger in Eckernförde. Diesen durfte Tochter Marie fahren, die seit diesem Jahr als Matrosin fest angestellt ist und hier ihre praktische Erfahrung sammelt, um dann irgendwann auch das Skipperpatent abzulegen. Nach dem Festmachen dann das traditionelle „Anlegebier“ für den Skipper und Landgang bis zum Abendessen. Spaghetti mit verschiedenen Saucen und Salaten stand heute auf dem Speiseplan, das von der für heute eingeteilten Gruppe unter der Leitung von Chefsmutje Martin Rupp vorbereitet wurde. Nach dem Essen dann ein gemütlicher Abend an Oberdeck, der sich aber aufgrund der fast schlaflosen Nacht bei der Anreise von Sonntag auf Montag nicht ganz so lange hingezogen hat. Wie bei unseren Törns gewohnt, am Dienstagmorgen dann ein ausgiebiges Frühstücks-Büfett mit frischen Brötchen, die direkt vom Bäcker an der Pier geholt werden konnten. Noch ein kurzer Einkauf und gegen 11:30 Uhr hieß es dann wieder: „Alle Leinen los und ein“! Und die Segel konnten sogleich gesetzt werden. Da der Wind etwas schwach war, sogar fast alle und nicht nur die Neulinge waren von der unter Segel fahrenden Regina Maris beeindruckt. Alle Segel setzen, heißt dann aber auch alle Segel wieder einpacken und hier
zeigte sich die Erfahrung der Teilnehmer, die diese Törns schon öfter mitgesegelt sind. Vor allem das Einpacken der Klüversegel ist immer eine Herausforderung, wenn man bei Seegang im Klüvernetz über dem Wasser die Segel fachgerecht zusammenlegen soll. Die Geltinger Bucht und hier der kleine Ort Gelting war unser heutiges Ziel, in dem wir gegen 15:30 Uhr festmachen konnten. Der Hafen lag etwas ausserhalb der Ortschaft und so lud das gute Wetter zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Bei der heutigen Kombüsengruppe standen Frikadellen mit Bratkartoffeln und grünen Bohnen auf dem Speiseplan und so fanden sich gegen Abend wieder alle an Bord ein und nach dem ausgiebigen Mahl saß man noch lange an Oberdeck zusammen. Dabei wurde bei verschiedenen Getränken der folgende Tag besprochen, an dem das große Fest für Skipper Martin stattfinden sollte. Das Geburtstagskind wurde dann mit einem von der Familie und Matrose Jan vorbereiteten Frühstücksbuffet und einem kräftigen “Happy Birthday“ aller Teilnehmer begrüßt.
Nach dem Frühstück kam ein kleines Fischerboot längsseits und wir bekamen von dort frischen Butt für die kleinen Mahlzeiten zwischendurch angeboten. Dann ging es weiter Richtung Norden und es konnten auch gleich wieder verschiedene Segel gesetzt werden, um in der Geltinger Bucht zu etwas kreuzen. Die dänische Stadt Sonderborg sollte heute unser Ziel werden. Auf dem Weg dorthin, wurde dem Geburtstagskind von einer Musiker-Gruppe, die auf dem Zweimaster Catharina unterwegs war, noch ein Ständchen quer über das Wasser gebracht! Als besonderer Gruß wurde auch ein Klüversegel kurz gerefft und gleich wieder gehisst. Denn auch andere Skipper, die Martin Duba schon seit vielen Jahren kennen, hatten von Tochter Marie die Info bekommen, dass heute Abend in Sonderborg ein großes Fest stattfinden wird. Doch bis dahin war noch etwas Zeit und so gab es neben den Segelmanövern, dem Relaxen an Oberdeck, oder einer kleinen Pinokel-Runde und einer Spargelcremesuppe, vom Skipper persönlich zubereitet. Da die zu fahrende Strecke nicht allzu weit war und es noch verschiedenen Vorbereitungen für den Abend gab, machten wir gegen 14:00 Uhr an der Pier in Sonderborg, direkt neben dem Schloss fest.
Zwei Schwarzwälder Kirsch-, und zwei Eierlikörtorten von den Gebrüdern Tront auf See zubereitet und eine Marzipan-Torte, die von einem befreundeten Skipper überreicht wurde, standen für die Geburtstagsgäste an Oberdeck bereit und so starteten wir diese außergewöhnliche 60er Party bereits am Nachmittag mit Kaffee und Kuchen.
Im Laufe des Nachmittags legten immer mehr Zwei- und Dreimaster im Hafen von Sonderborg an, sodass am Ende mit uns acht Großsegler auch für einen würdevollen Rahmen sorgten. Und auch die Musiker-Gruppe, die bereits am Nachmittag auf See ein Ständchen zum Besten gegeben hatte, sorgte mit ihrer Musik für eine gute Stimmung und musste mehrere Zugaben bringen. Neben dem Gesang und den angeregten Gesprächen wurden natürlich auch kulinarische Besonderheiten vom Grill angeboten, die dann mit selbstgemachtem Kräuter- und Eierlikör nach schwäbischem Rezept einen passenden Abschluss fanden.
Bewusst war das Frühstück am Donnerstagmorgen etwas später angesagt und so gab es nochmal die Möglichkeit, sich die Altstadt näher anzuschauen und das Ablegen wurde auf 12:00 Uhr festgelegt. Somit konnte sich Skipper Martin noch erfolgreich um einen Defekt an der Generatormaschine kümmern.
Leider war an diesem Tag kein Wind angesagt und so ging es zunächst unter Motor Richtung Süden. Später konnten dann aber doch noch ein paar Segel gesetzt werden und da der Generator wieder in Funktion war, konnte sich Chefkoch Martin Rupp in der Kombüse mit den Resten vom Vortag befassen und für ein deftiges Mittagessen sorgen und die Crew die Einfahrt in die Schlei Richtung Kappeln bei einem guten Mittagessen genießen. Der Hafen von Kappeln war schon oft Ziel auf unseren Reisen mit Skipper Martin und so schwärmte man nach dem Anlegen gleich aus, um die schöne Altstadt wieder einmal zu durchstreifen. Hier durfte ein Besuch in einer Eisdiele natürlich nicht fehlen. Aber auch die Souvenirläden hatten regen Zulauf, denn im letzten Hafen unserer Reise musste ja noch etwas für die Daheimgebliebenen erstanden werden. Gegen Abend trafen sich alle wieder zu letzten Abendessen an Bord ein, denn zu Putengeschnetzeltem mit einer Sherry-Sauce, selbstgemachten Spätzle und Salat, konnte keiner „Nein“ sagen. Der letzte Abend wurde dann noch einmal bei angenehmen Temperaturen an Oberdeck genossen. Musikalisch aufgelockert wurde dieser von einem Straßenmusikanten, der mit seiner Ukulele für gute Stimmung sorgte. Er hat uns mit seiner Musik begeistert, wir ihn mit dem selbst angesetzten Wiesenkräuterlikör von Bettina. Nach dem Frühstück am Freitag war noch einmal Landgang angesagt, um sich noch mit Souvenirs, einem Eis, einem Fischbrötchen, oder einfach nur dem Anblick der Altstadt zu erfreuen. Dank der modernen WhatsApp-Technik konnten dann auch ein paar Nachzügler an Bord gerufen werden und es ging zurück durch die Schlei, hinaus in die Ostsee. Dort konnten bei schwachem Wind auch noch ein paar Segel gesetzt und so das ruhige Dahingleiten auf der Ostsee genossen werden. Kiels Leuchtturm kam in Sicht und mit dem Großreinschiff nun auch das Ende unseres diesjährigen Törns. Besonders für Martin Duba ein unvergesslicher Törn und ein auf alle Fälle unnachahmlicher 60. Geburtstag im Kreise der Betzinger Seefahrer und seiner familiären Skipper-Truppe von sieben weiteren Großseglern.
Die Segel wurden eingeholt und verpackt und so ging es die letzten Meilen unter Motor bis zur Blücherbrücke in Kiel.